NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider trat als Mai-Redner in Duisburg auf
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Duisburg. . Ein Gewerkschafter durch und durch: Bei der Mai-Kundgebung im Landschaftspark Duisburg trat Arbeitsminister Guntram Schneider als Redner auf. Dabei kritisierte er Leiharbeit und schlecht bezahlte Jobs - und bot Zwischenrufern gekonnt Paroli.
„Das Wort hat der Kollege Minister“: In doppelter Mission war Mai-Redner Guntram Schneider gestern im Landschaftspark. NRW-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes war er bis vor einem Jahr, seither ist er Arbeitsminister in Düsseldorf.
Gewerkschafter ist Schneider nach wie vor vom Scheitel bis zur Sohle. Etwa wenn es um den Missbrauch von Leiharbeit geht, wenn Billig-Beschäftige das Stammpersonal ersetzen sollen. „Da muss Politik eingreifen“, sagt der Minister Schneider. „Und wir brauchen dabei die Unterstützung aus den Betrieben“, appelliert der Gewerkschafter Schneidert an seine Kollegen.
Demonstrationszug mit rund 3000 Teilnehmern
Rund 10 000 Duisburger waren gestern in den Landschaftspark gekommen zur Mai-Kundgebung samt anschließendem Familienfest mit einem Programm von Kinderschminken bis Bluesrock laut und live. Rund 3000 Teilnehmer hatten am Morgen schon einen Demonstrationszug von Hamborn zum Kundgebungsgelände gebildet. Vorn dabei war auch der Minister, der zuvor schon in der Kreuzeskirche in Marxloh gepredigt hatte.
„Das ist das Mindeste“ war die diesjährige DGB-Veranstaltung zum Tag der Arbeit überschrieben, und faire Löhne für gute Arbeit standen im Mittelpunkt der Reden.
Schneider zeigte sich erfreut über die überwundene Krise der Vorjahre, über neue Arbeitsplätze, die wieder entstehen. Aber er kritisierte auch laut und deutlich, dass Leiharbeit, befristete oder miserabel bezahlte Jobs immer mehr zur Regel würden. Millionen von Bundesbürgern müssten für Stundenlöhne unter 9,50 Euro arbeiten, vielen kämen nicht einmal auf 5 Euro. Betroffen von schlecht bezahlten und unsicheren Arbeitsverhältnissen seien in erheblichem Umfang jüngere Arbeitnehmer - und das in einer Phase, wo eigentlich Familien gegründet werden.
Lob für die IG Metall
Schneider machte auch deutlich, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen der Bereitschaft, sich gewerkschaftlich zu engagieren und der Möglichkeit, Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen: „Ich kenne Unternehmen, da ist der Krankenstand höher als der gewerkschaftliche Organisationsgrad.“ Lobend hob er die gerade in Duisburg mitgliederstarke IG Metall hervor, der es für Stahlindustrie mustergültig gelungen sei, die gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Stammbelegschaft tarifvertraglich abzusichern.
Über Duisburg gut informiert zeigte sich der SPD-Minister, als er einen Zwischenruf – wohl aus dem Linken-Lager – konterte: „An ihrer Stelle würde erst mal meine Seiten im Internet in Ordnung bringen.“
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