Duisburg. . Über 150 Stände zogen Liebhaber und Gelegenheitskäufer zum Trödelmarkt in Ruhrort an der Mühlenweide. Es war der erste Flohmarkt dieses Jahr uns eröffnete die Trödel-Saison. Wer etwas Spezielles suchte, brauchte ein gutes Auge.
Die Trödel-Saison in Ruhrort ist eröffnet: Bei bestem Frühlingswetter strömten am Wochenende wieder Tausende Besucher über den Flohmarkt an der Mühlenweide. Es war in diesem Jahr die erste Auflage des beliebten Treffens aller Schnäppchen-Jäger.
Über 150 Stände voller Kleidung, Comics und Porzellan – alles Dinge, die das Herz begehrt, oder die niemand mehr braucht. Leidenschaftlich tauchten Händler und Käufer, aber auch normale Spaziergänger in die Welt des Feilschens und des Verhandelns ein.
„Im Laden kostet die neu 39 Euro, ich gebe sie Ihnen für fünf.“ Mit einem Grinsen verpackt Annette Jesse die Frischhaltebox und überreicht sie dem Kunden, der sichtlich erfreut ist über das gute Geschäft. „Beim letzten Mal hat er mich ganz schön runtergehandelt, aber dieses Mal falle ich ganz bestimmt nicht noch einmal darauf herein“, sagt Jesse mit einem Augenzwinkern. Dann eilt sie zum nächsten Kunden am anderen Ende ihres Standes.
Kontrolliertes Durcheinander auf den Klapptischen
Seit 30 Jahren geht Jesse auf den Ruhrorter Trödelmarkt, steht immer am gleichen Platz. „Das Publikum kennt mich“, sagt sie. Auf den Klapptischen an ihrem Stand herrscht ein kontrolliertes Durcheinander. Wer etwas Bestimmtes in dem Sammelsurium finden möchte, der benötigt ein gutes Auge.
Jörg Schimmack hat ein solches bewiesen: In seiner rechten Hand trägt er einen Fahrradreifen. „Ich brauchte Ersatz für ein Mountain-Bike, 26 Zoll“, erzählt er. Fast anderthalb Stunden war er auf der Suche, am Ende blätterte er sieben Euro für das Rad hin. Gehandelt hat er nicht. „Das war es mir wert“, sagt Schimmack. Es sind Liebhaber und Gelegenheitskäufer, Neulinge und Experten im Trödelgeschäft, die über die Mühlenweide spazieren. Ihre Augen huschen über die Tische, mal bleiben sie an einem Teil hängen. „Wie viel soll das kosten?“, lautet die vielgehörte Einstiegsfrage. Es folgen Angebot und Gegenangebot. Man wird sich einig. Oder nicht.
Alte Schallplatten im Gepäck
Detlef Schmitz und Jörg Meinadus sind aus Münster angereist. Eine riesige Auswahl an Schallplatten haben sie im Gepäck – von Krautrock bis Jazz ist alles dabei. „In den ersten Stunden lief es noch nicht so gut“, sagt Schmitz. „Aber das kommt noch.“ Traditionell läuft es am Sonntag, wenn noch mehr Menschenmassen als am Samstag nach Ruhrort strömen, immer besser. Ruhig sitzen die beiden vor ihrem Transporter und warten auf Kundschaft. Das schöne Wetter ziehe viele Leute an. Und deshalb gaben sich alle Trödel-Asse optimistisch.