Duisburg. . Die neugegründete “Junge Chorakademie Duisburg“ will Kinderstimmen zur Entfaltung bringen - denn das Singen erleichtere Kindern den Einstieg in die Welt der Musik. Am Samstag geben 200 Kinder das Chor-Debüt in der Philharmonie Mercatorhalle.

Dieses Instrument kostet nichts – und jedes Kind trägt es mit sich herum: Dennoch oder vielleicht gerade deswegen kommt die Stimme im Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ nicht vor. Kinderstimmen zur Entfaltung bringen soll die neu gegründete „Junge Chorakademie Duisburg“.

Und damit „Jeki“ ergänzen, denn regelmäßig singende Kinder entwickeln ein Gefühl für Form, Rhythmus und Metrum, sie lernen musikalisch zu phrasieren und sich auf der Bühne zu präsentieren. Singen bietet deshalb auch gute Voraussetzungen für Instrumentalspiel jeglicher Art.

Ihren ersten Auftritt hat sie gleich in der Philharmonie Mercatorhalle – im Anschluss an das Orgelkonzert, das am Samstag, 9. April, Lásló Fassang gibt (Beginn: 16 Uhr). Gegen 17.15 Uhr ist Einlass für das Chor-Debüt, etwa eine halbe Stunde lang geben 200 Kinder unter dem Titel „Mein schöner Tag“ einen Einblick in ihr Können.

"Singen ist die elementare Form des Musizierens"

Bereits vor eineinhalb Jahren haben die Vorbereitungen für die „Junge Chorakademie“ begonnen, schildert Bernhard Quast, der an der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule (NKMS) Klavier, Gesang und Chor unterrichtet. Er hatte die Idee zur Chorakademie. Sein Vorbild dabei ist das Modellprojekt „Jekiss“ – Jedem Kind seine Stimme – das 2007 in Münster gestartet wurde und an dem inzwischen 80 Prozent der Grundschulen teilnehmen. Es geht davon aus, dass Singen die elementare Form des Musizierens ist, ohne Instrument auskommt und keinen kostenintensiven Unterricht braucht. Es macht den Einstieg in die Welt der Musik leicht.

Basis ist die freiwillige Teilnahmen von Lehrern an einer Fortbildung, mit der die Erfahrungen aus der Musikschule in die Grundschulen weitergegeben werden. „Ich habe den Leiterinnen von Schulchören Stimmtraining an der Musikschule angeboten“, schildert Quast den ersten Schritt. Das mache Mut, die eigene Stimme einzusetzen. Außerdem lernen die Lehrerinnen beispielsweise, wie man richtig mit Kinderstimmen umgeht. „In den Familien wird ja nicht mehr viel gesungen“, sagt Quast. Zum Konzept gehört aber beispielsweise auch, „Monatslieder“ vorzuschlagen, die besonders geeignet sind, an den Schulen einstudiert zu werden.

Singen als Ausdruck von Lebensfreude und Lebensqualität

Die „Junge Chorakademie“ stehe dafür, Qualität in diese musikalische Arbeit zu bringen. Am Samstag kommen 200 Kinder auf die Bühne der Mercatorhalle. Es handelt sich um zehn Schulchöre aus allen Teilen der Stadt, die von ihren – von Quast qualifizierten – Lehrerinnen einstudiert und auf den Auftritt vorbereitet worden sind. Noch hat es keine gemeinsamen Proben gegeben, aber „daraus soll mehr Substanz entstehen“, schildert der Musiklehrer.

Begleitet von Marcus Strümpe am Flügel, führen die Kinder traditionelle Lieder, Kanon, neue Kinderlieder sowie Body-Percussion und Lieder mit Bewegung auf. Vorgeführt werden soll, was heute in Chören aktuell ist und warum Singen ein Ausdruck von Lebensfreude und Lebensqualität ist. Quast ist der Philharmonie für die Zusammenarbeit dankbar, die den Auftritt ermöglicht.