Max kann die Arme und Beine heben, in die Hände klatschen, seinen Mund bewegen - und sogar singen. Eine liebliche Stimme hat der kleine Kerl, und die leiht ihm Elke Thummerer. Sieben kleine Kinder hören und sehen staunend zu.

Und sie lachen, weil nämlich ihre Mütter genau das Gleiche machen. Sie singen die Kinderlieder mit und wenn dabei im Takt Hände und Beine in die Luft gehoben werden, ist es für die Jungen und Mädchen ein besonderer Spaß.

Instrumentalmusik

Es ist keine Gymnastik- oder gar Tanzgruppe, die hier mehr Beweglichkeit übt. Vielmehr ist es der „Baby-Musikgarten“, den die Kleinen im Alter von vier Monaten bis circa anderthalb Jahren mit ihren Müttern in der Freien Musikschule des Ehepaares Delia Rosenberger-Pügner und Ingo Pügner an der Dorfstraße in Rumeln besuchen. Zwar können die Kinder noch nicht singen, brabbeln aber bei den Liedern zwischendurch schon mal und sind ganz gespannt, was Max denn als Nächstes macht. Max ist der „Kollege“ von Elke Thummerer, seit zehn Jahren lizensierte Musikgartenlehrerin und seit 2007 in der Rumelner Musikschule tätig.

Mit der Therapiepuppe, etwa in der Größe eines Kleinkindes, gelingt es der Lehrerin immer wieder, ihre kleinen Schüler zu fesseln, wenn mit instrumentaler Begleitmusik vom Band die Kinderlieder, bekannte und weniger bekannte, angestimmt werden und deren Takt durch Klanghölzer, Rasseln, Trommeln, Glöckchen und sogar durch Tücher unterstrichen wird. Chefin Delia Rosenberger-Pügner war zunächst skeptisch, als vor ein paar Jahren in der Musikschule die Idee aufkeimte, ein solches Angebot ins Programm zu nehmen. Doch sie ließ sich gerne eines Besseres belehren.

Inzwischen gibt es nämlich mittwochs vormittags zwei Gruppen, zunächst mit den ganz kleinen, erst wenige Monate alten Erdenbürgern. Später kommen Mütter mit Jungen und Mädchen, die zumindest schon krabbeln und vereinzelt sogar schon laufen können. Höchstens neun Mütter oder Väter mit Kindern gehören einer Gruppe an, damit sie überschaubar bleibt.

Mit dabei ist zum Beispiel Sabine Brockof mit dem 16 Monate alten Jan. Jüngste Teilnehmerin ist übrigens seine Schwester, die im September das Licht der Welt erblicken wird. Musik hört sie schon jetzt im „First-Class-Appartement Mama“. Denn der Herzschlag der Mutter, so Delia Rosenberger-Pügner, ist der erste Ton, den ein gedeihendes Kind hört. Und damit hört es Musik. Zwar sei jedes Kind musikalisch, es bleibe aber abzuwarten, ob sich später Interesse dafür entwickele, sagt Elke Thummerer. Und so weiß die junge Mutter noch nicht, ob ihr Jan vielleicht einmal ein Instrument erlernt. Könnte er allerdings im Musikgarten, in der Früherziehung und in der Instrumentalen Grundausbildung.