Die Niederrheinische Musikschule in Süd zählt über 600 Schüler
Julian und Jakob haben den „Blackbird Song“ richtig gut drauf. Die beiden Zehnjährigen spielen seit fast vier Jahren Gitarre, zupfen die Saiten mit großer Fingerfertigkeit und viel Temperament. „Da ist richtig Power dahinter, wenn die zwei Jungs spielen“, freut sich Reinhard Kaisers, Leiter der Zweigstelle Süd der Niederrheinischen Musikund Kunstschule. Dort findet ab Montag eine Schnupperwoche statt (siehe Info).
Die Sparvorschläge der Stadtverwaltung in Sachen Kultur hat man auch hier in Buchholz mit Sorge zur Kenntnis genommen. Gefährden sie doch den Fortbestand der Musikschule. Froh ist man daher darüber, dass der Kulturausschuss, die Kürzungspläne mehrheitlich abgelehnt hat. „Wir haben hier über 600 Schüler und über 30 Lehrer und betreuen mindestens nochmal 600 Kinder über das Grundschulprojekt ,Jedem Kind ein Instrument’.Wir sind hier im Süden sehr beliebt“, berichtet Reinhard Kaisers. Fast alle Instrumente kann man in der Zweigstelle Süd erlernen (ausgenommen zurzeit Kontrabass, Oboe, Schlagzeug). „Klavier- und Gitarrenunterricht sind besonders gefragt, da gibt es sogar Wartezeiten.
Aber auch die Geige ist nicht aus der Mode gekommen“, hat der Schulleiter festgestellt. Musizieren ist ‘was für Jung und Alt - das zeigt der Blick auf die Altersstruktur der Musikschüler. Im „Musikgarten“ werden schon Zwei- und Dreijährige mit Rhythmen und Melodien vertraut gemacht. Auf die „Musikalische Früherziehung“ (4 bis 6 Jahre) folgt der Instrumentalunterricht in Gruppen- oder Einzelstunden (vielfach 30 Minuten). Am stärksten vertreten sind hier dieKinder zwischen sechs und zwölf, aber auch viele Jugendliche kommen her. Und: „Zehn Prozent unserer Schüler sind Erwachsene. Die ältesteKlavierschülerin ist 82 Jahre alt“, erzählt Reinhard Kaisers.
Ein Kinderorchester (für Sechs- bis Zehnjährige), ein Bezirksorchester und ein Akkordeon-Keybord-Ensemble sind hier im Süden beheimatet, viele junge Musiker von der Münchener Straße spielen aber auch mit in Orchestern oder Musikgruppen, die in der Musikschulzentrale proben (z.B. Sinfonieorchester, U-Orchester oder Big Band). Weil das gemeinsame Musizieren besonders viel Spaß macht . . . Was sie gelernt haben, demonstrieren Streicher, Bläser und Tastenkünstler aus dem Duisburger Süden zum Beispiel bei großen Konzerten (wie dem Jahreskonzert im Herbst) und Auftritten in Kirchen, Schulen und Seniorenheimen. Verbucht ist auch die erfolgreiche Teilnahme vieler Schüler am Wettbewerb „Jugend musiziert“. Mit „moderaten Teilnahmegebühren“ unterscheide man sich von Privatschulen, so Kaisers. Ob die Gebühren bald erhöht werden, sei in der politischen Diskussion noch offen. Die gültige Entgeltordnung ist von 2002. Einzelunterricht (30 Min.) kostet 37,50 Euro im Monat, Gruppenunterricht mit vier Schülern und mehr 25 Euro. Was Musik für die Entwicklung eines Kindes bedeutet? Kaisers: „Es erfährt Lebensfreude.“ Und: „Beim Musizieren werden kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten gefördert.“ Neben der Musik werden in Buchholz auch andere Künste engagiert vermittelt. Kunstkurse (verschiedenste Techniken) und Mappenkurse (für Studienanwärter) finden hier ebenso statt wie verschiedene Tanz- und Bewegungskurse. Auch da steckt Musik drin ….