Duisburg. Einbrecher haben aus einer Wohnung in Duisburg-Rheinhausen vier Schlangen und 26 Vogelspinnen geklaut. Große Gefahr gehe von den Tieren aber nicht aus, beruhigt die Polizei. Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 14 zu melden.
Der 43 Jahre alte Mann aus Rheinhausen ist ein Liebhaber von Tieren, die anderen das Fürchten lehren. In seiner kleinen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Friedrich-Ebert-Straße stehen mehrere Terrarien. Das Problem: Jetzt sind die Glaskästen leer. Es fehlen: 26 Vogelspinnen, zwei Schwarzkopf-Pythons und zwei albinoartige Exemplare einer Boa Sunglow. Nicht minder kurios als die Haltung an sich: Die Tiere sind die Beute von Einbrechern.
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Der Rheinhauser Amphibienfreund, der sich selbst als „Terrianer“ bezeichnet, war am vergangenen Wochenende zur „Terraristika“ nach Hamm gereist. Die laut Veranstalter weltweit größte Reptilienbörse war für ihn quasi ein Pflichtbesuch. Als er in der Nacht auf Sonntag kurz gegen Mitternacht in seine Wohnung zurückkehrte, musste er feststellen, dass er unliebsamen Besuch gehabt hatte. Die Täter hatten es offenbar gezielt auf die tierische Beute abgesehen. Jeder andere Einbrecher, der es auf Geld abgesehen hat, hätte vermutlich schlagartig die Flucht ergriffen. Der Bestohlene will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, weil er die Hetzjagd auf die Halter von exotischen Tieren zu oft miterlebt habe.
Wiederverkauf lohnt sich nicht
„Für uns ist in einem solchen Fall immer eine der ersten Fragen, ob auf irgendeine Weise Gefahr für die Bevölkerung besteht“, sagt Polizeisprecher Stefan Hausch. Von den Tieren gehe jedoch kaum Gefahr aus. Der Biss einer Vogelspinne sei nicht schmerzhafter als ein Wespenstich, bei den Schlangen handelt es sich um ungiftige Jungtiere, die nicht länger als einen Meter sind. Ausgewachsene Exemplare würde man erst gar nicht so einfach tragen können, die seien viel zu schwer.
Ganz harmlos seien Vogelspinnen allerdings nicht, sagt ein Experte von Zoo-Händler Zajac: „Jede Spinne ist giftig, sonst könnte sie keine Beute machen. Niemand weiß, wie er auf das Gift reagiert. Manche haben auch nach einem Wespenstich allergische Reaktionen.“ Einen Diebstahl aus finanziellen Gründen hält der Fachmann für unwahrscheinlich: „Die Tiere haben keinen großartigen Wert. Ein Wiederverkauf lohnt sich nicht.“ Die Haltung in der Wohnung sei nicht ungewöhnlich. Was seiner Meinung nach nichts in Privatwohnungen zu suchen hat, sind Giftschlangen.