Duisburg. Die Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts- und Marinegeschichte hat ihre halbjährliche Fachtagung im Ruhrorter Museum der Binnenschifffahrt in Duisburg abgehalten. Der Skandal auf der Gorch Fock blieb nicht ohne Einfluss auf die Tagesordnung.

Fest vor Anker gegangen ist mittlerweile die Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts- und Marinegeschichte im Ruhrorter Museum der Binnenschifffahrt. Zweimal richtet die rund 100 Mitglieder starke Regionalgruppe Nordrhein-Westfalen eine Fachtagung in Ruhrort aus, offen für alle Interessenten.

Die aktuellen Ereignisse auf und rund um die Gorch Fock holte auch die Fachtagung am Wochenende ein. Eigentlich sollte Fregattenkapitän und Regierungsdirektor Carsten Reil das Hauptreferat zum Thema „Psychologie in der Flotte“ halten. Der Leitende Truppenpsychologe musste seinen Vortag vor der Gesellschaft aber absagen, da er nach Valparaiso abkommandiert wurde, um die Stammbesatzung des deutschen Vorzeigeschiffes auf der Heimatfahrt nach Deutschland nach dem Tod der Offiziersanwärterin und dem Rauswurf des Kapitäns zu betreuen.

Exkursion zum Kap Hoorn

Sein topaktueller Vortrag soll bei der Frühjahrstagung der Gesellschaft nachgeholt werden. Und die Gorch Fock beschäftigte die Versammlung auch bei einem weiteren Thema: NRW-Regionalvorsitzender Ronald Hopp berichtete über seine Exkursion zum Kap Hoorn, das dann eine Woche später von der Bark bei traumhaften Bedingungen umrundet wurde.

Die Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts- und Marinegeschichte wurde 1982 gegründet und stellt eine maritime Besonderheit dar, denn hier haben sich Fans der Christlichen Seefahrt und Marinekenner zu einer wissenschaftlichen Gesellschaft zusammen gefunden. Die deutschlandweit arbeitende Gesellschaft ist in verschiedene Regionalgruppen aufgeteilt. Die küstennahen Gruppen wie Hamburg und Rostock treffen sich monatlich, in NRW stehen die Zusammenkünfte für die nächsten Jahre fest: jeweils am ersten Samstag im März und an jedem letzten Samstag im Oktober wollen sich nun die Historiker in Ruhrort treffen.

"Absolut kompetenter Partner"

NRW-Vorsitzender Ronald Hopp schätzt, dass die Gemeinschaft je zur Hälfte aus Marineanhänger und Freunde der Handelsschifffahrt besteht. Viele ehemalige oder noch aktive Marinekommandeure sitzen bei den regionalen sowie bundesweiten Treffen einträchtig mit Handelskapitänen nebeneinander. So reichten die Themen nun in Ruhrort von der Entwicklung der Hanse-Kogge bis hin zu dem „Beginn der Flugzeugträger-Ära vor 100 Jahren“, damals gab es die erste Landung eines Flugzeugs auf dem Deck eines Schiffes.

„Mit dem Museum der deutschen Binnenschifffahrt haben wir einen absolut kompetenten Partner gefunden, mit dem wir gerne zusammenarbeiten“, beschreibt Roland Hopp, studierter Historiker, die Zusammenarbeit mit der Ruhrorter Einrichtung. Zuvor fanden die Treffen in Dortmund statt.