Duisburg. . Obwohl beim Verkauf des Theaters am Marientor noch vieles im Unklaren liegt, laufen die Vorbereitungen für die Show „Roter Mond – Das Brave Heart Musical“ an. Für das Theater gibt es einen Vermarktungsstopp zum 30. Juni.

Obwohl der Verkauf des Theaters am Marientor (TaM) noch nicht in trockenen Tüchern ist – laut Gebag-Vorstandsmitglied Marianne Wolf-Kröger gibt es „definitiv noch keine Entscheidung“ – laufen die Vorbereitungen für die Show „Roter Mond – Das Brave Heart Musical“ an.

Am Montag und Dienstag lief das Casting der Darsteller im Theater am Marientor. Aus insgesamt 1600 Bewerbern aus Deutschland und Österreich habe man vorab 230 angeschaut und schließlich 55 in den engeren Kreis genommen, sagte der Wiener Musicalbetreiber Wolfgang DeMarco gestern. Aus diesen Kandidaten werden die 32 ausgewählt, die dann auf der Bühne stehen.

Er konzentriere sich seit Jahresanfang ganz auf das Künstlerische, so DeMarco, der inzwischen Büro und Wohnung in Duisburg bezogen hat. Damit sei er ausgelastet. Die Verhandlungen mit der städtischen Immobilientochter Gebag um den Kauf des Theaters führe er nicht mehr mit, sondern jetzt allein die Dresdener Immobilienfirma Wogisa; ihr soll allerdings die Finanzierung weggebrochen sein. Die Verhandlungsparteien hätten „absolutes Stillschweigen“ vereinbart, so DeMarco. Er äußere sich nur noch zu künstlerischen Fragen. Die Auditions an den letzten beiden Tagen waren nicht öffentlich; das sei in der Branche üblich, um die Bewerber zu schützen.

Mitarbeiter "wissen nicht, was Sache ist"

Zum Starttermin wollte sich DeMarco nicht äußern. Im Oktober war die Weltpremiere des Musicals nach dem Mel-Gibson-Film für November 2011 angekündigt worden. Für die Nutzung des Hauses am Wochenanfang sei mit der DMG, die das Theater am Marientor noch vermarktet, „ein ganz normaler Mietvertrag“ abgeschlossen worden, so DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste: „Derzeit gibt es einen Vermarktungsstopp zum 30. Juni 2011.“ Der städtischen Marketing-Gesellschaft, die das Programm im TaM mit Gastspielen etwa aus den Bereichen Show, Musik und Kabarett bestreitet, lägen „jede Menge Mietanfragen“ für die zweite Jahreshälfte vor, so Gerste. Sie abzulehnen bedeute Umsatzverluste.

„Wir könnten das Theater so gut vermieten, aber dürfen nicht“, bedauert auch Christian Karp, seit 2002 technischer Leiter des Theaters. „Die Veranstalter kommen gerne ins TaM“, sagt er. Und weist auf die „psychisch sehr schwierige Situation“ der Mitarbeiter hin. „Wir kommen zur Arbeit und wissen nicht, was Sache ist“, beschreibt Karp den Schwebezustand zwischen Verkauf und Nicht-Verkauf. Wie er gehört hat, soll die Personalfrage im „Inventarvertrag“ geregelt sein. Danach sollen den Mitarbeitern Übernahmeangebote gemacht werden. „Mit mir hat es keinerlei Gespräche gegeben“, so Karp.