Duisburg-Neumühl. .

Zu einer hübschen Wohnanlage hat sich die einstmals vergammelte Hochhaussiedlung an der Neumühler Max-Planck-Straße gemausert.

Drei achtgeschossige Gebäude ließ die neue Eigentümerin Sahle Wohnen abreißen (wir berichteten), auf der Freifläche errichtete sie einen dreigeschossigen Neubau. In ihm sind in den beiden Obergeschossen Pflegeeinrichtungen für 20 Menschen untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich ein Gemeinschaftsraum für alle 300 Mieter des Grevener Wohnungsunternehmens in Neumühl. Dieser Nachbarschaftstreff steht als Begegnungsstätte zur Verfügung.

Sahle hatte vor einigen Jahren von der Wohnungsgesellschaft Rhein-Lippe 367 Wohneinheiten an der Max-Planck-Straße übernommen. Da sich abzeichnete, dass wegen des Bevölkerungsrückgangs in Duisburg nicht mehr alle Wohnungen benötigt werden, entschloss sich das Unternehmen zum Abriss der wenig attraktiven Hochhäuser. Die anderen Gebäude im Umfeld indes wurden aufwendig saniert. Rund 14 Mio. Euro steckte Sahle allein in die Modernisierung, hinzu kamen 2,3 Mio. Euro für den Neubau, das so genannte Salenium.

Dort werden Ältere rund um die Uhr betreut, können also selbst dann, wenn sie nicht mehr allein in ihrer Wohnung leben können, in ihrem Umfeld bleiben und die alten Kontakte zu den Nachbarn aufrechterhalten. Der Weg ins Pflegeheim kann so manchem Bewohner erspart werden.

Ein Konzept, was den einstigen NRW-Spezialminister Karl-Josef Laumann (CDU) so begeisterte, dass er im Jahr 2009 zur Grundsteinlegung des Saleniums nach Neumühl reiste, um den Akt live erleben zu können.

Inzwischen ist das Salenium in Betrieb - und wird gut angenommen. Das Alltag ist eingekehrt. Und der sieht so aus: Die Bewohner der Pflegestation übernehmen viele Aufgaben selbst, erhalten aber immer dann Unterstützung, wenn sie benötigt wird.

„Die Bewohner bestimmen selbst, wann sie aufstehen, und sie bereiten ihr Frühstück soweit es geht auch selbst zu“, berichtet der Leiter der Pflegestation, Heinz Mundt. Auch für Unterhaltung ist gesorgt: Eine Dame kommt regelmäßig zum Vorlesen vorbei, demnächst wird es auch noch Live-Musik geben.