Der 1. Mai wird im Drahtwerk von Arcelor-Mittal in Hochfeld ein besonderer „Tag der Arbeit”: Denn die Produktion wird dann „auf Null runtergefahren”, erläuterte Unternehmenssprecher Ulrich Guzinski.

In der laufenden und in der kommenden Woche wird aber noch produziert, dann greift eine Entscheidung des Konzernvorstands in Luxemburg angesichts nicht ausgelasteter Standorte. Die Maßnahme ist zunächst auf drei Monate befristet und soll gemäß den Vereinbarungen zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat monatlich überprüft werden

Kurzarbeit

Die Belegschaft geht in Kurzarbeit, allerdings werden nicht alle rund 220 Mitarbeiter im Hochfelder Drahtwerk betroffen sein. 30 bis 40 können übergangsweise am Arcelor-Mittal-Standort Ruhrort beschäftigt werden, wo man zwar ebenfalls nicht voll produziert, aber bereits Zeitarbeitnehmer nach Hause geschickt hat. Ausgenommen von der Zwangspause ist die gemeinsame Mittal-Ausbildung in Hochfeld.

In Ruhrort wird schon seit einiger Zeit nicht mehr voll produziert, sondern derzeit auf einem „völlig unzureicheden Niveau”, so Guzinski. Kurzarbeit gebe es bis in die Verwaltung hinein.

Vorproduzent

Stahlwerk, Stranggussanlage und Knüppelwalzwerk sind aber nicht nur Vorproduzenten für die Drahtstraße, sondern auch für Schmieden und Schienenproduzenten wie beispielsweise die Voest-Tochter TSTG (früher Thyssen-Schienentechnik) in Bruckhausen. Basis der Ruhrorter Stahlproduktion ist wiederum ein langfristiger Roheisen-Liefervertrag zwischen Arcelor-Mittal und Thyssen-Krupp Steel in Hamborn.

Umzugspläne

Von der derzeitigen Krise nicht betroffen sind die Umzugspläne von Arcelor-Mittal, die ihr Drahtwerk gerne in der Nähe des Stahlwerks in Ruhrort hätten, um unter anderem unwirtschaftliche Transporte zu vermeiden. Den Bauantrag für den Werksneubau will man noch im Mai beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf einreichen.