Duisburg. .

Ein 13-jähriges Mädchen ist am Freitagmittag am S-Bahnhof Großenbaum einen Strommast der Oberleitung hinaufgeklettert. Nach einem Stromschlag fiel die Schülerin geschätzte fünf Meter tief auf die Gleise. Die Duisburgerin wurde schwer verletzt.

Über das Motiv des 13-jährigen Mädchens können Feuerwehr und Polizei Duisburg nur spekulieren: Die Schülerin aus dem Süden der Stadt war am Freitagmittag um etwa 12.10 Uhr am S-Bahnhof Duisburg-Großenbaum den Strommast der S-Bahn-Oberleitung hinaufgeklettert. „Sie ist wohl mit dem Arm in die Oberleitung gekommen und hat einen schweren Stromschlag erhalten“, berichtet Christoph Jörgen, Einsatzleiter der Feuerwehr.

Nach dem Stromschlag fiel das Mädchen geschätzte vier bis fünf Meter in die Tiefe auf die Schienen. Jörgen: “Zum Glück kam kein Zug.“ Die Schülerin habe am Arm jedoch Verbrennungen dritten Grades erlitten. Nach Informationen von Polizeisprecher Stefan Hausch brach sie sich zudem mehrere Knochen. Zeugen hatten den Teenager nach dem Absturz rasch aus der Gefahrenzone hinauf auf den Bahnsteig ziehen können.

Leitung führt 15.000 Volt

Für die Einsatzkräfte sei die Schülerin ansprechbar gewesen, berichtet Christoph Jörgen. Nach der notärztlichen Versorgung wurde sie in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Buchholz (BGU) gebracht. Notfallseelsorger kümmern sich um die Schulkinder, die Zeugen des Vorfalls wurden. Einige standen unter Schock.

Am Bahnhof in Großenbaum ermittelt zurzeit das Kriminalkommissariat 11. "Das Mädchen gehörte offenbar zu einer Gruppe von Schulkindern", erklärt Polizeisprecher Hausch. "Aus dieser Gruppe heraus ist sie dann den Strommast hochgeklettert." Ob das Unglück Folge einer Mutprobe war oder sich die Schülerin am Zeugnistag etwas antun wollte, wusste am Freitag um 14 Uhr "noch keiner", so Hausch. "Es hat noch niemand mit ihr gesprochen."

Günter Ahr, Sprecher der Bundespolizei, berichtet von Zeugenaussagen aus der Gruppe der Schüler am Bahnsteig: Danach habe die 13-Jährige angeblich "von Schwierigkeiten" berichtet, bevor sie auf den Mast geklettert sei. Die Ermittler haben diese Aussagen noch nicht bewertet und bestätigen Suizidabsichten auch darüber hinaus noch nicht. "Es kann auch der subjektive Eindruck der Kinder gewesen sein", so Ahr.

Im Einsatz waren zwei Rettungswagen, ein Notarzt und der Rettungshubschrauber Christoph 9. Der Bahnverkehr wurde nach Auskunft der Bundespolizei durch das Unglück nicht beeinträchtigt.