Schwerpunkt bleibt Geschäft mit privaten Kunden und gewerblichem Mittelstand
Die einen stecken Geld in marode US-Immobilien, die anderen in den Umbau ihrer Duisburger Filialen. Fragt man Hans Weber, Chef der Volksbank Rhein-Ruhr, was sein Unternehmen von der internationalen Bankenkrise mitbekommt, heißt's daher: "Nichts."
"Hier wurde der Grundsatz verletzt, nur in das zu investieren, von dem man etwas versteht", erklärt er das Dilemma. Eine Folge sei eine erhebliche Unsicherheit bei Mitarbeitern und Kunden.
Die Volksbank dagegen baue "aus Tradition und Überzeugung" auf ihre Kernkompetenzen: das Geschäft mit Privatkunden und mittelständischen Firmenkunden. Weber: "Wir machen das, was wir können, für die Menschen, die wir kennen."
Rund 70 000 Kunden hat die Volksbank, eine von über 1200 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, und 24 000 Mitglieder, die knapp 127 000 Geschäftsanteile halten. Dabei handelt es sich wie bei den Kunden überwiegend um Mittelständler.
Die Bilanzsumme wurde im letzten Jahr um fünf Prozent auf 1,1 Mrd Euro gesteigert, vor allem durch lebhafte Kreditnachfrage durch gewerbliche Kunden. das Betriebsergebnis lag mit 8,5 Mio Euro deutlich über dem Vorjahreswert (5,4 Mio). Den Bilanzgewinn 2007 bezifferte Vorstand Carsten Soltau mit rund 1,54 Mio Euro.
Investiert wird weiter in die Filial-Modernisierung und in die Aufstellung von sogenannten "Cash-Recyclern". Das sind keine Geräte zum Aufpolieren von Altgeld, sondern Automaten, die nicht nur Bares ausgeben, sondern auch einnehmen. Interessant vor allem für Geschäftsleute, zumal der klassische Nachttresor sich immer rarer macht. Ein dutzend solcher Geräte will die Volksbank bis Ende des Jahres aufstellen, kündigte Vorstand Hermann-Josef Kanders gestern an, die Hälfte sei bereits in Betrieb.