Duisburg. . Beim Projekt „Tischlein deck dich“ schlüpfen Kinder aus dem „Sterntalerhaus“ des Duisburger Jugendrotkreuz in die Rollen von Restaurantgästen und Kellnern - und lernen, wie man richtig serviert, sich benimmt und sich gesund ernährt.
„Schmeckt es Ihnen gut und kann ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen“, fragt die zehnjährige Lara einen Gast im Restaurant „Jamas“ in Meiderich. Sie ist höflich, verhält sich wie eine echte Kellnerin und findet sichtlich Gefallen an dieser ungewohnten Rolle. Das aufgeweckte Mädchen hilft aber nicht etwa im Betrieb ihrer Eltern aus, sondern Lara lernt etwas über gutes Benehmen und Tischetikette.
Die Gäste im Restaurant sind auch keine zahlende Kundschaft. Es sind wie Lara Kinder aus dem Jugendzentrum „Sterntalerhaus“, das das Jugendrotkreuz Duisburg (JRK) in Meiderich betreibt.
„Tischlein deck dich“
Die 14 Kinder, die an diesem Samstagmorgen im griechische Spezialitäten-Restaurant von Alexandra und Antonio Zioges abwechselnd Gäste und Kellner spielen, sind die ersten Teilnehmer des Projektes „Tischlein deck dich“. Die Steppkes sollen bei ihrem Ausflug in die Gastronomie lernen, wie man richtig serviert, festlich einen Tisch deckt, sich benimmt und was man unter gesunder Ernährung versteht.
In das Lebens gerufen haben das Projekt Heino Zimmermann, Leiter des „Sterntalerhauses“, und das Inhaber-Ehepaar des „Jamas“. „Wir saßen hier im Restaurant an einem Abend mit ein paar Stammgästen zusammen“, erinnert sich Antonio Zioges. Unter den Stammgästen war auch Heino Zimmermann, aber Alexandra und Antonio Zioges wussten da noch nicht, dass der hauptberufliche Polizeibeamte beim JRK aktiv ist. Als er von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit erzählte, waren die beiden Gastronomen begeistert. Sie wollten den JRK unterstützen. „Wir wollten etwas machen, bei dem die Kinder etwas lernen können“, sagt das Ehepaar.
„Die Kinder lernen, aber ohne zu wissen, dass sie lernen“
Gesagt, getan. Einige Monate später sind schon zwei Gruppen Kinder im „Jamas“ zu Gast. Alexandra Zioges bringt den Kleinen bei, welche Nahrungsmittel gesund sind und welche weniger, aber auch die Kniffe und Tricks des Gastronomie-Handwerks erklärt sie ihren wissbegierigen Schülern. Sie hören aufmerksam zu. Für sie ist es nicht wie Unterricht in der Schule, sondern mehr wie ein interessantes Spiel. Das ist auch die großes Stärke des Projektes. „Die Kinder lernen, aber ohne zu wissen, dass sie lernen“, sagt Heino Zimmermann. Am Ende des Tages nehmen sie aber ganz viel Wissen mit nach Hause. „Ich habe mich sehr gefreut, dass wir Kellner sein durften“, sagt Lara, die sich dabei ganz erwachsen fühlt. Der Tag war für das Mädchen ein spannendes Abenteuer.