Duisburg. . Der ehemalige Rheinoper-Tenor Manfred Jung begeisterte beim Gala-Abend mit Wagner-Stücken in Duisburg. Der Sänger hatte das Konzert für einen guten Zweck selbst finanziert, organisiert und dirigiert. René Kollo glänzte mit einem Gastauftritt.

Ein ganz besonderes Konzerterlebnis präsentierte der ehemalige Rheinopern-Tenor Manfred Jung dem Duisburger Publikum mit einem Gala-Abend in der Mercator-Halle. In dem von Manfred Jung dirigierten Konzert bot der René Kollo als Siegmund in „Die Walküre“ eine phänomenale Leistung, und den Namen der jungen Sopranistin Hyuna Ko, die eine sensationelle Sieglinde sang, wird man sich merken müssen.

Man kann Manfred Jungs persönlichen Einsatz bei diesem Konzert, das unter der Schirmherrschaft von Alt-Oberbürgermeister Josef Krings stand, nicht hoch genug loben. Der Tenor, der in den 70er und 80er Jahren zum Ensemble der Rheinoper gehörte und in Bayreuth über 20 Jahre die großen Wagner-Partien sang, hat diese Gala nicht nur selbstständig finanziert und organisiert, sondern auch dirigiert. Die gesamten Einnahmen aus dem Kartenverkauf werden zudem an die LVR-Förderschule Essen mit dem Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“ gespendet.

Tochter glänzt als Solistin

Manfred Jung begann den Abend mit Richard Wagners „Siegfried-Idyll“ und schloss mit dem Trauermarsch aus „Götterdämmerung“ , wobei man merkte, dass das Orchester, das aus Mitgliedern der Duisburger und Essener Philharmoniker zusammen gesetzt war, kein eingespielter Klangkörper war. Mit dem Konzert für Oboe und Orchester von Richard Strauss war aber bereits der erste musikalische Höhepunkt des Abends zu erleben. Als Solistin glänzte Manfred Jungs Tochter Melanie an der Oboe. Der jungen Musikerin, die mit ihren 24 Jahren schon festes Mitglied der Hamburger Philharmoniker ist, war die Freude am gemeinsamen Auftritt mit ihrem Vater anzusehen.

Gastauftritt von René Kollo

Die Aufführung des ersten Aktes von Wagners „Die Walküre“ bot die Gelegenheit zwei große Weggefährten Manfred Jungs live zu erleben: Bassist Hans Sotin, der über 25 Jahre der prägende Bassist der Bayreuther Festspiele war, ließ es als Hunding an Gefährlichkeit missen. Der 73-jährige René Kollo jedoch sang einen Siegmund, an den selbst viele aktuelle Interpreten dieser Rolle nicht heranreichen.

René Kollos Stimme klingt immer noch schön und kraftvoll. Die Partie teilte er sich klug ein, so dass er zum Finale ein triumphales „So blühe den, Wälsungenblut“ schmettern konnte. Die koreanische Sopranistin Hyuna Ko war ein Wunder an musikalischem Einfühlungsvermögen und Textverständlichkeit.