Duisburg. .

Die Niederrheinische Musik- und Kunstschule in Duisburg hat ihre Gebühren erhöht, teilweise um bis zu 30 Prozent. Die Leiterin reagiert nun auf Beschwerden gegen die "moderate Erhöhung": Man habe sich dem Preisniveau anderer Musikschulen angepasst.

Es ist nicht nur die Erhöhung der Gebühren um knapp 30 Prozent für den Einzelunterricht an der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule, die Hartmut Reimann auf die Palme bringt. Der Vater von drei Söhnen ist auch verärgert darüber, wie ihm die „moderate Erhöhung“ – von 37,50 auf 48 Euro monatlich – mitgeteilt wurde. Der Brief sei „oberflächlich“, das empfinde er als „Schlag ins Gesicht“, nachdem seine Söhne zwölf Jahre die Musikschule besucht haben. Lieber wäre ihm eine „ehrliche Begründung“ gewesen, sagt er. Und der 46-Jährige ist wütend auf die Stadt, die „Familien, die ihre Kinder fördern“, zusätzlich belaste.

"30 Prozent sind happig"

„30 Prozent sind happig auf einen Schlag“, räumt Musikschulleiterin Johanna Schie ein. Allerdings seien die Gebühren seit zehn Jahren nicht erhöht worden – zuletzt bei der Umstellung auf den Euro – und beträfen in dieser Höhe vor allem den Einzelunterricht am Instrument.

Beim Preis habe man sich mit den umliegenden Musikschulen abgestimmt, und da liege Duisburg im Rahmen, sagt Johanna Schie: Während der Einzelunterricht in Duisburg bei 30 Minuten 48 Euro im Monat kostet, berechnet Dortmund 49,50 Euro, bei 45 Minuten zahlen Duisburger 72, Dortmunder 74,50 Euro pro Monat. Manche private Musikschulen seien doppelt so teuer. Außerdem gebe es Ermäßigungen für Geschwister und arme Familien.

Alternativmodelle wie Partnerunterricht

Nicht so teuer ist der Partnerunterricht für jeweils zwei Kinder, die für 45 Minuten je 38,50 Euro bezahlen – ein Euro mehr als der 30-minütige Einzelunterricht bislang. „Das kommt auch bei vielen Kindern besser an“, sagt Johanna Schie, die diese Form des Unterrichts für pädagogisch besser hält: „Es üben ja nicht alle gleich, und die Kinder sind unterschiedlich begabt.“

Sie wisse, dass die Erhöhungen bei den Eltern diskutiert würden, so die Musikschulchefin. Sie hofft, dass die neuen Gebühren nicht dazu führen, dass viele Kinder abgemeldet werden, sondern dass die Eltern auf Alternativmodelle wie den Partnerunterricht setzen. Für Informationen und Beratung wurde ein Info-Telefon eingerichtet, das bis Freitag, 14. Januar, zu erreichen ist unter 0203 / 283 3155 (9 bis 16 Uhr).