Duisburg. .
Fünf Apotheken im Stadtgebiet – in Ruhrort, Walsum, Neudorf, Huckingen und Homberg – deckten zum schneeträchtigen Weihnachtsfest den Notdienst ab. Wir haben uns in Homberg für ein paar Stunden zwischen Tresen und Tannenbaum dazugesellt.
Stille Nacht, Heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht – der Apotheken-Notdienst. Denn auch am 24. Dezember werden Menschen plötzlich krank, benötigen dann sofort ihr Medikament. Und das rund um die Uhr. Fünf Apotheken im Stadtgebiet – in Ruhrort, Walsum, Neudorf, Huckingen und Homberg – garantierten diesmal zum schneeträchtigen Weihnachtsfest die pharmazeutische Grundversorgung. Wir haben uns für ein paar Stunden zwischen Tresen und Tannenbaum dazugesellt.
24. Dezember, 8.30 Uhr: Die Apotheke in der Homberger Siedlung „In den Haesen“ bittet zur üblichen Öffnungszeit ihre Kunden hinein. Viele wollen Präparate, die gegen Erkältungen helfen. Andere begeben sich auf die Suche nach einem Last-Minute-Geschenk. Hier noch eine schöne Creme aus dem Regal genommen, dort noch ein Dusch-Gel samt edlem Badezusatz entdeckt.
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12 Uhr: Die Apotheke schließt nun zwar ihre Pforten, hat aber dennoch weiterhin geöffnet. Wer jetzt an die Glastüre kommt, der sieht auf einem kleinen Bildschirm sofort, dass der Notdienst hier zu finden ist. Und er liest dort, dass einmaliges Betätigen der Türschelle ausreicht, um die Apothekerin zu alarmieren. Solange aber niemand vorne an der Türklappe tatsächlich Hilfe benötigt, sitzt die Inhaberin im hinteren Bereich ihrer Apotheke am Computer. Es gilt, Bestellungen zu kontrollieren, Rezepte zu überprüfen und den immer umfangreicher werdenden Schriftverkehr mit den Krankenkassen zu erledigen.
15 Uhr: Die Nachtglocke bimmelt, auch wenn es noch Nachmittag ist. Es erklingt ein elektronischer Fiepton, der zur Kategorie „Unüberhörbar“ zählt. Klappe auf. „Guten Tag“, grüßt die Apothekerin freundlich. Eine Frau reicht ihr Rezept durch die Öffnung. Sie hat eine Mittelohrentzündung. Doch der Notarzt hat ihr ein sehr seltenes Medikament verordnet. „Oh, das habe ich nicht vorrätig“, sagt die Pharmazeutin. „Aber das kriegen wir schon hin!“ Sie nimmt telefonisch Kontakt zu dem Notarzt in der Ambulanz auf, gemeinsam wird sich auf ein Alternativ-Präparat geeinigt Kleiner Nachteil für die Frau: Sie muss sich ein neues Rezept abholen. Aber was tut man nicht alles für Schmerzlinderung…
16 Uhr: Ein Mann mit Fellmütze kommt gleich mit drei Rezepten. Er benötigt Antibiotika- und Fiebersaft sowie Nachschub für das Inhaliergerät. Sein Kind ist krank. „Danke für ihre Hilfe. Und trotz der Schicht ein schönes Fest“, verabschiedet er sich.
19 Uhr: Ein Mann und die 50 benötigt Thrombosespritzen. Die sind aber in der verschriebenen Dosierung nicht vorrätig. Das Krankenhaus, in dem das Rezept ausgestellt wurde, hilft dann doch mit dem Medikament aus.
21 Uhr: Bescherung im Kreise der Liebsten, die die Diensthabende an diesem Heiligen Abend natürlich nicht allein unter dem Apotheken-Tannenbaum sitzen lassen.
23 Uhr: Es ist definitiv keine „Stille Nacht“. Ein Mann braucht Schmerzmittel. Für seinen Hund! Das Mittel ist vorrätig und Weihnachten für Bello und Herrchen gerettet.
Nach Mitternacht: Zwei Kunden rufen an, zwei andere kommen im Laufe der Nacht vorbei. Allerdings so zeitversetzt, dass die längste Schlafphase der Apothekerin gerade einmal drei Stunden beträgt.
9 Uhr: Geschafft! Schichtende. Nur schnell nach Hause.