Hagen. .

Südwestfalens Apotheken werden in der Vorweihnachtszeit immer mehr zur Anlaufstelle für Menschen, die noch in letzter Minute ein Geschenk suchen. Ob dermatologisch getestete Gesichtscreme oder Gutschein für künftige Rezeptgebühren - gefragt ist alles, was sich verpacken lässt.

Das berichtet die Hagener Apothekerin Katharina Klaas, die in der Apothekerkammer Westfalen-Lippe für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Nach ihren Worten zeichnet sich der Trend zum Gutschein erst in den letzten zwei Jahren ab. Zielgruppe seien vor allem ältere Menschen, die sich mit dem Hinweis „ich habe doch alles“ von ihren Angehörigen keine Geschenke mehr wünschten. Diese verschenkten dann häufig Apotheken-Gutscheine, die den Beschenkten dann eine Zeitlang die lästige und oftmals hohe Rezeptgebühr ersparten.

Nach dem Beobachtungen von Katharina Klaas genießen Apotheken im Vergleich zu Drogerie-Ketten oder Parfümerien bei Last-minute-Käufern einen Vertrauensvorsprung hinsichtlich der guten Verträglichkeit vieler Kosmetik-Produkte. Auslöser sei hier vor allem die steigende Zahl von Allergien.

Last-Minute-Käufer, also die, die in den letzten Tagen vor dem Fest kommen, sind ihren Worten zufolge eher jünger, etwa 25 bis 45 Jahre, aber es seien nicht nur Männer. Die erschienen erst in größerer Zahl zum Schluss, am Heiligabend, und zeigten sich dann äußerst dankbar für die Beratung und fürs Einpacken. Katharina Klaas: „Ein Wunder, dass wir nicht noch gebeten werden, die dazu passende Karte zu schreiben.“

Für fast jede dritte der 2212 westfälischen Apotheken geht nach Heiligabend die Dienstbereitschaft weiter - mit Nacht- und Notdienst. Die Hagener Apothekerin erwartet in diesem Jahr besonders viele Patienten, weil das Fest in ein Wochenende mündet. Dabei geht es nicht nur um Menschen, die den Festtagsbraten nicht vertragen oder zu tief ins Glas geschaut haben, sondern besonders häufig um Kinder.

Ein Drittel für Kinder

Einer Umfrage zufolge holen 36 Prozent der Erwachsenen im Nacht- und Notdienst Arzneimittel für ihre Kinder. Für sich selbst nutzen diesen Service 40 Prozent, für den Partner und andere Familienangehörige 24 Prozent. Die Inanspruchnahme des Nacht- und Notdienstes kostet eine Gebühr von 2,50 Euro.

Über die nächste dienstbereite Apotheke informieren Aushänge in Apotheken-Schaufenstern und die Tageszeitungen. Außerdem das Internet unter www.akwl.de, das Festnetz unter der kostenlosen Rufnummer 0800-0022833 oder vom Handy aus die 22833 (ohne Vorwahl).