Duisburg. .
Öffentlich will Adolf Sauerland sich nicht mehr zur Loveparade-Katastrophe äußern. In seinem „Weihnachtsgrußwort“ auf der Website der Stadt bedauert er, „der Situation“ und „den Gefühlen der Geschädigten“ nicht gerecht worden zu sein.
Als er sich zuletzt öffentlich zur Loveparade-Katastrophe von Duisburg und zur Schuldfrage äußerte, wurde Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland von vielen seiner Mitarbeiter ausgepfiffen. Bereits bei der Personalversammlung der Stadtverwaltung hatte er sich für seine „unangemessenen Worte“ unmittelbar nach der Loveparade-Tragödie entschuldigt.
Nun bedauert Sauerland wiederum öffentlich, „dass ich mich in der Vergangenheit selbst an den Diskussionen über öffentlich-rechtliche Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten beteiligt habe und somit der Situation nach dem Unglück und insbesondere den Gefühlen der Geschädigten nicht gerecht geworden bin.“
All das schreibt der CDU-Politiker in seinem alljährlichen „Weihnachtsgrußwort“, das er jetzt auf der Website der Stadt Duisburg hat veröffentlichen lassen. Darin kündigt er, sich bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht mehr öffentlich zum Thema äußern zu wollen - „auch aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen und alle Geschädigten“.
In seinem „Weihnachtsgrußwort“ unternimmt Sauerland außerdem erneut den Versuch, sein Handeln nach dem Unglück am 24. Juli zu erklären: Seine öffentlichen Äußerungen seien „wahrscheinlich dem menschlichen Bedürfnis geschuldet“ gewesen, „so schnell wie möglich nach Erklärungen zu suchen, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte.“
Eine neuerliche Entschuldigung richtet der OB, der Medienanfragen zurzeit ablehnt, an Angehörige und Betroffene des Unglücks: „Ich möchte mich auch an dieser Stelle ausdrücklich entschuldigen, wenn bei den Betroffenen der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich mich meiner Verantwortung entziehen will. Dies war nicht nur nicht beabsichtigt, sondern entspricht auch nicht den Tatsachen.“ (pw/WE)