Duisburg. .

Die Stadt muss sparen, die Sparkasse springt ein. Unter dem Diktat klammer Kassen stehen zahlreiche freiwillige Leistungen der Stadt auf der Kippe – unter anderem in der Jugendarbeit und beim Sport.

Genau dort will jetzt die Sparkasse einspringen: Zwei Stiftungen sollen noch in diesem Jahr gegründet und in den nächsten Jahren mit jeweils zehn Millionen Euro gefüttert werden.

Je zwei Mio Euro sollen in diesem Jahr in die beiden Stiftungen fließen. Ein erstes Ziel ist ein Stiftungsvermögen von jeweils zehn Mio Euro. Andere oder darüber hinaus gehende Beiträge zur Sanierung des städtischen Haushaltes wird es aus der Sparkassen-Schatulle nicht geben. Die Gründung der Stiftung sei im Verwaltungsrat des Kreditinstituts von Politikern aller Couleur unterstützt worden, erklärte Sparkassen-Chef Werner Tomalak gestern.

Trotzdem kommt der Kämmerer nicht zu kurz: 10,7 Mio Euro zahlt die Sparkasse an Gewerbesteuern, davon fließen rund 90 Prozent in die Duisburger Stadtkasse. Der Rest kommt Kamp-Lintfort zugute.

Mit einem Bilanzgewinn von 6,2 Mio Euro (Vorjahr: 5,1 Mio) hat die Sparkasse ein von der Finanzkrise geprägtes 2009 laut Tomalak mit dem „besten Ergebnis seit Jahren“ abgeschlossen. Deutlich zulegen konnte man bei der Kreditvergabe, die 2009 fast 3,3 Mrd Euro erreichte, vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Eine Kreditklemme gibt es nicht“, so Sparkassen-Vorstand Dr. Joachim Bonn. Auch das Geschäft mit der Baufinanzierung und – beflügelt von der Abwrackprämie – mit Autokrediten habe zugelegt.

Größere Ausfälle bei Krediten habe es im letzten Jahr nicht gegeben, aber für 2010 sieht Bonn mehr Risiken durch die zu befürchtende steigende Zahl von Insolvenzen.

Spargroschen in Höhe von 4,1 Mrd Euro in verschiedenen Anlageformen haben Kunden der Sparkasse anvertraut, so gut wie ausschließlich „kleinteilige Anlagen“, erläuterte Vorstand Claus-Robert Witte.

24 Mio Euro investiert die Sparkasse derzeit in die Renovierung des „Kuhlenwall-Karrees“, die Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein soll. Von den 11 000 Quadratmetern Büroflächen will die Sparkasse 8000 selbst nutzen und den Rest vermieten.

Relativ überschaubar ist offenbar das mit der WestLB noch verbundene Risiko. Einen „guten zweistelligen Betrag“ müssen die Duisburger im Rahmen eines Ansparmodells beisteuern, das aber über 25 Jahre angelegt ist, so Tomalak.