Duisburg. Mehr als 300 Schüler demonstrierten in Duisburg-Marxloh für bessere Bildungschancen. Nach einem Sitzstreik auf der Weseler Straße lösten die Veranstalter die Kundgebung auf. Trotzdem zogen die Schüler weiter und sorgten an einigen Schulen für Aufregung.
Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks gingen auch im Duisburger Norden zahlreiche Schülerinnen und Schüler auf die Straße. Vom Vorplatz des Amtsgerichts in Hamborn sollte es über Marxloh wieder zurück zum Hamborner Altmarkt gehen.
Nachdem sich die etwa 300 Demonstranten jedoch auf der Weseler Straße in Marxloh zu einem Sitzstreik hinreißen ließen, wurde die Kundgebung vom Veranstalter aufgelöst.
„Ich kann verstehen, dass sie sich hinsetzen. Die Schüler nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand. Wir verteidigen hier unsere demokratischen Rechte”, erklärte Tutkun B. vom Duisburger Schülerbündnis, nachdem er die Demonstration aufgelöst hatte.
Trotz der förmlichen Auflösung zogen die jungen Menschen - stets von den Einsatzkräften der Polizei begleitet - weiter. Dabei wichen sie von der ursprünglich genehmigten Streckenführung ab und begaben sich zunächst zum Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium.
Abi-Prüfung gestört
Etwa 100 Schüler fanden sich auf dem Schulhof ein und skandierten: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!” Zeitgleich wurden jedoch in dieser Schule mündliche Abiturprüfungen abgehalten. „Diese Aktion ist vollkommen in Ordnung. Leider sind hier gerade Abiturprüfungen, deswegen ist der Zeitpunkt etwas ungünstig”, zeigte Konrektor Manfred Feldmann Verständnis.
Nach einigen Minuten und unter gutem Zureden der Ordnungskräfte verließen die Schüler den Schulhof und begaben sich wieder auf die ursprüngliche Route, die auch an der Gesamtschule Hamborn/Neumühl (ehem. Clauberg Gymnasium) vorbeiführte.
Entgegen der polizeilichen Durchsagen, dass das Betreten des Schulgeländes verboten sei, begaben sich knapp 50 Demonstranten auf das Schulgelände und drangen zudem auch in das Gebäude ein.
Dass alle Beteiligten eigentlich für ein besseres und gerechteres Bildungssystem kämpfen wollten, war längst vergessen. So lösten die Demonstranten einen Feueralarm aus und begingen einige Sachbeschädigungen.
Mit freundlicher, aber bestimmter Ansprache gelang es den Einsatzkräften jedoch nach etwa einer halben Stunde, die Demonstranten vom Schulgelände zu geleiten. Die mehr als dreißig Polizeibeamten mussten schließlich 26 Strafanzeigen, unter anderem wegen Land- und Hausfriedensbruch, schreiben.
Schüler drangen nach Demo in Duisburg in Gebäude ein
