Duisburg. .

Für 2011 werden der Arge Duisburg rund 19 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Deshalb sollen vor allem die Mittel für Gemeinwohlarbeiter gekürzt werden. Beliebte Projekte wie der Einsatz von Park-Rangern stehen auf der Kippe.

„Die erste von fünf geplanten Sparmaßnahmen der Bundesregierung ist beschlossen. Diese Kahlschlagpolitik werden wir deutlich zu spüren kriegen“, warnt Sieghard Schilling vom Diakoniewerk Duisburg. Für das kommende Jahr werden der Arge Duisburg rund 19 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Deshalb sollen vor allem die Mittel für Gemeinwohlarbeiter gekürzt werden. Beliebte Projekte, wie etwa der Einsatz von Park-Rangern stehen auf der Kippe.

Die Anzahl der Stellen in der Gemeinwohlarbeit, die auch als Ein-Euro-Jobber bezeichnet werden, soll von derzeit 2700 auf 1000 Plätze reduziert und die Laufzeiten der Maßnahmen von einem Jahr auf sechs Monate verkürzt werden. Die betroffenen Organisationen (Wohlfahrtsverbände, Gesellschaft für Beschäftigungsförderung und die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt), die versuchen Arbeitslosen über die Gemeinwohlarbeit einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, schlagen Alarm. „Das ist ein politischer Skandal. Politik und Verwaltung haben noch nicht begriffen was da auf uns zurollt. Wir werden eine verschärfte Armutssituation in Duisburg erleben. Liebgewonnene und wichtige Projekte werden gar nicht oder nur noch im geringeren Maße realisiert werden können“, sagt Sieghard Schilling.

Wenn das Wohlfühlen nachlässt

So sei beispielsweise abzusehen, dass die Wohlfühlatmosphäre in Duisburger Parkanlagen oder auf Friedhöfen, die durch den Einsatz von Park-Rangern geschaffen wurde, nachlassen werde. Auch im Bereich Sauberkeit auf öffentlichen Grünflächen oder Sicherheit in Bussen und Bahnen, vermittelt durch Fahrgastbegleiter, kämen durch die Kürzungen erhebliche Einbußen zu. „Mit etwa 60 Prozent weniger Personal können wir denen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind schlicht nicht helfen. Das trifft nicht nur diejenigen, die wir in den Arbeitsmarkt integrieren wollen, sonder auch die Duisburger, die von den Dienstleistungen profitieren“, resümiert Peter Wilhelm, Personalleiter bei der SLV.

Welche Projekte möglicherweise ganz gestrichen werden und bei welchen Beschäftigungsangeboten drastische Personalkürzungen vorgenommen werden müssen steht bislang noch nicht fest. Die Organisationen wollen gemeinsam gegen die Kürzungen kämpfen. Wir fordern deshalb die Parteien, die Verantwortlichen der Stadt, der Agentur für Arbeit und der Arge auf, ein für Duisburg adäquates Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsprogramm aufzustellen, welches die Armutsentwicklung in unserer Stadt auffängt. Sozialpolitik hat in den Parteien offenbar keinen Stellenwert. Das ist moralisch verwerflich“, sagt Schilling.