Duisburg. .
Sie sind weder Polizei- noch Ordnungskräfte und Hilfssheriff schon gar nicht. Doch genau darin sehen die „Service für Duisburg“-Mitarbeiter ihre Chance. Neues Wir-Gefühl soll entstehen.
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Die Bürger sollen zu verantwortlichem Denken und Handeln angeregt werden. Das ambitionierte Gemeinschaftsprojekt von Arge und Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) kann nach den ersten sechs Monaten ein positives Fazit ziehen, auch wenn längst nicht alles nach Plan läuft.
Für viele Neuenkämper ist der Anblick der blau gekleideten Servicekräfte mit dem SFD-Logo noch ungewohnt. „Was machen die überhaupt?“, ist oft die erste Frage. Folgt von Seiten der Servicekräfte noch ein guter Ratschlag, kann der Ton der Bürger durchaus ruppig werden. Ein harsches „Was willst du von mir?“, ist kein Einzelfall.
Bezirksvertreter Dr. Lothar Tacke sind diese Probleme nicht fremd: „Die Akzeptanz im Stadtteil muss größer werden.“ Auch GfB-Bereichsleiter Uwe Hüls weiß um die Brisanz der Aufgabe. „Es steht und fällt mit den Mitarbeitern vor Ort. Nicht immer ist ‚gut gemeint’ auch ‚gut gemacht’. Hier in Neuenkamp machen es unsere Leute aber richtig gut“, so Hüls.
Alle Beteiligten wollen durch ihre Initiative das Leben im Stadtteil lebenswerter machen. Es soll ein neues Gemeinschaftsgefühl entstehen. „Zum Zusammenleben gehören Normen und Richtlinien. Wir wollen hier reformieren und alte Qualität zurückbringen. Das SFD-Team hilft mit, ein Auge auf den Stadtteil zu werfen. Wir wollen ein Umdenken erreichen, nicht irgendwelche Taten verfolgen. Auf diese Weise wollen wir auch die Akzeptanz erhöhen“, so Dr. Tacke. Ordnungsrechtliche Befugnisse haben die SFDler nicht. Sie sind auf das Wohlwollen und die Einsicht der Bürger angewiesen.
Bürgermeister Manfred Osenger begrüßt die neue Initiative: „Seit die Servicemitarbeiter hier sind, steht mein Telefon still. Es kommen viel weniger Beschwerden von den Menschen über Problembereiche im Stadtteil. Die Truppe unterstützt auf diese Weise auch die Politik.“
Zu den zentralen Aufgaben der Helfer gehört es, verirrten Lkw-Fahrern den Weg zu weisen und das Ordnungsamt bei unsachgemäßer Müllentsorgung zu informieren. Auch Hundehalter bekommen vom SFD die passenden Ratschläge. Im Bedarfsfall weisen die Servicekräfte die Halter auf ihre Pflicht hin, den Kot ihrer Tiere zu beseitigen. Sogenannte Doggy-Bags, also Plastiktüten die zur Entsorgung der Hinterlassenschaften dienen, haben die Mitarbeiter stets griffbereit.
Insgesamt neun Frauen und Männer werden in jeweils zwei Schichten im Inselstadtteil, gut erkennbar durch das SFD-Logo auf Jacken, Shirts und Mützen, täglich unterwegs sein.