Duisburg. .
Seit September 2009 ist die A-59-Auffahrt „Duisburg-Zentrum“ in Richtung Dinslaken bereits gesperrt. Das wird auch so bleiben. Eine neue Innenstadt-Auffahrt soll auf dem „Freiheit“-Gelände entstehen – wo bei der Loveparade die Hauptbühne stand.
Seit September 2009 ist die A-59-Auffahrt „Duisburg-Zentrum“ in Fahrtrichtung Dinslaken, die im Kreisverkehr hinter dem Koloniestraßen-Tunnel liegt, nun bereits gesperrt. Das wird auch so bleiben. Denn was zunächst nur als provisorische Lösung geplant war, ist nun Dauerzustand. Wie die WAZ erfuhr, ist an dieser Stelle aus bautechnischen Gründen künftig keine Auffahrt mehr möglich.
Eine neue Innenstadt-Auffahrt soll dafür rund 300 Meter entfernt in südlicher Richtung auf dem „Freiheit“-Gelände entstehen – ungefähr dort, wo während der Loveparade im Juli die Hauptbühne stand. Diese neue Lösung wird laut dem Bauherrn Straßen NRW allerdings erst im Jahr 2013 fertiggestellt sein. Bis dahin muss sich der Innenstadt-Verkehr mit nördlichen Fahrtzielen wie gehabt bis zur A-59-Auffahrt „Duissern“ durchschlängeln. Eine Tour, die derzeit tausenden Pendlern Tag für Tag an den Nerven zerrt.
Lange Rückstaus
Durch die Sperrung der „Zentrum“-Auffahrt kommt es zu den Hauptverkehrszeiten nicht nur im Koloniestraßen-Tunnel zu Problemen. Auf der Mercator-, der Friedrich-Wilhelm- und der Saarstraße bilden sich ebenfalls lange Rückstaus. Auch von beiden Seiten der Landfermannstraße herrscht großer Andrang in Richtung A-59-Auffahrt „Duissern“. Ein Zustand, der nun noch drei weitere Jahre zum Pendler-Alltag zählen wird.
Und warum klappt es an der bisherigen Auffahrt „Zentrum“ nicht? Die WAZ schaute sich mit Peter Belusa, dem Projektleiter von Straßen NRW, und seinem für die Bauaufsicht zuständigen Mitarbeiter Christian Bouten die Baustelle an. „Erst während der Arbeiten am neuen A-59-Tunnel hat sich herausgestellt, dass wir an dieser Stelle Probleme bekommen“, sagte Belusa.
Zum einen sei die vorgeschriebene Mindestlänge für einen Beschleunigungs-Streifen in einer Autobahnauffahrt von 80 Metern doch nicht einhaltbar gewesen. Als noch größeres Problem erwies sich aber die bisherige, abschüssig verlaufende Auffahrtrampe. Diese hätte am Ende auf das künftige Höhenniveau der Autobahnfahrspuren abgesenkt werden müssen. Dafür hätten die Arbeiter aber so tief in den Boden graben müssen, dass der meterhohen Stützwand rechts neben der Auffahrtspur quasi der Boden unter den steinernen Füßen weggezogen worden wäre. „Das war für die Planer im Vorfeld so nicht zu erkennen“, sagte Belusa. Hätte man auf die Auffahrt an dieser Stelle beharrt, wäre sie ein potenzieller Unfallschwerpunkt geworden.
103 Mio. Euro kostet die Baumaßnahme
Der 300 Meter lange A-59-Tunnel soll bis April 2011 fertiggestellt sein. Dann folgen Bauabschnitt zwei, in dessen Verlauf der Kreisverkehr am Koloniestraßen-Tunnel verschwinden wird, und Bauabschnitt drei. Mitte 2013 soll der sechsspurige Ausbau der A 59 bis zum Kreuz Duisburg dann abgeschlossen sein. Rund 103 Mio Euro müssen für die gesamte Baumaßnahme investiert werden. Die Kosten teilen sich der Bund, der den Löwenanteil trägt, sowie das Land und die Stadt.
Für Irritationen unter den Autofahrern sorgten bis gestern jene Straßenschilder, die diese Bauänderung noch nicht berücksichtigten. Sie kündeten vom Aufheben der Auffahrt-Sperre zum Jahresende 2010. „Das war unser Fehler“, so sich die Planer von Straßen NRW. „Wir haben vergessen, die Tafeln zu aktualisieren.“