Duisburg/Mülheim. .
Eine Personalie sorgt im Polizeipräsidium Duisburg für Aufsehen: Heinz Sprenger, Leiter des Kriminalkommissariats 11 und Aufklärer der Mafia-Morde, wechselt nach Mülheim. Aus freien Stücken, sagt er.
Eine Personalie sorgt im Polizeipräsidium Duisburg derzeit für Aufsehen: Heinz Sprenger, der sich als langjähriger Leiter des Kriminalkommissariats 11 sowie als Aufklärer der Duisburger Mafia-Morde im Jahr 2007 bundesweit einen Namen gemacht hat, will zur Mülheimer Polizei wechseln und dort bei der Schutzpolizei einen Posten als Dienstgruppenleiter im Wach- und Wechseldienst übernehmen. Ein entsprechendes Versetzungsgesuch liege vor, bestätigte ein Sprecher der Duisburger Polizei auf WAZ-Anfrage.
Allein persönliche Gründe seien ausschlaggebend für diese Entscheidung gewesen, erklärte Sprenger der WAZ. Nach rund 30 Jahren bei der Duisburger Polizei habe er nach einer neuen Herausforderung gesucht. Eine Degradierung oder Zwangsversetzung sei das nicht. „Ich gehe aus freien Stücken“, sagte Sprenger. Der 58-jährige Kriminalbeamte dementierte damit anders lautende Meldungen vom Mittwoch, nach denen Streit mit einem Vorgesetzten der Grund für den anvisierten Wechsel sei.
„Etwas Wehmut“
„Natürlich ist auch etwas Wehmut dabei, wenn man nach so langer Zeit seinen vertrauten Arbeitsplatz verlässt. Aber ich habe meine Aufgaben hier stets mit 130 Prozent Einsatzwillen erfüllt. Das zehrt auf die Dauer an der Substanz“, so Sprenger, der mit seinem Team auch die tödlichen Schüsse im Rockerbanden-Krieg auf den „Bandido“ Eschli E. aufgeklärt hatte. Sprenger ist seit 2003 der Leiter der Kriminalkommissariats 11. Zuvor war er dort in stellvertretender Leitungsfunktion unter seinem Vorgänger Karl-Heinz Heuken tätig.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vermutet ihrerseits Mängel in der Führungsspitze des Polizeipräsidiums Duisburg als Hauptgrund für Sprengers Wechsel, spricht mit Blick auf den Führungsstil gar von „Selbstherrlichkeit, Profilierungssucht und charakterlichen Mängeln“. Dies sei auch der Hauptgrund, so die DPolG, dass es „eine anhaltende Abwanderung von Dienststellenleitern zu beobachten gebe“.
„Das sind verbandspolitische Äußerungen“, entgegnete Duisburgs Polizeisprecher Stephan Hausch. „Diese wird das Präsidium nicht weiter kommentieren.“
Sprenger selbst ist übrigens Gewerkschafts-Mitglied im Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und hat sich in der Vergangenheit schon öffentlich mit der DPolG und ihren Vertretern gestritten. „Uns wundert es, dass eine solche fachliche Kapazität gehen gelassen wird“, so die DPolG.