Essen.
Heinz Sprenger, Chefermittler der Duisburger Polizei bei den Mafia-Morden und bei der Ermordung des Bandidos Eschli E., hat sich im Präsidium Essen um den Job des Dienstgruppenleiters im Wach- und Wechseldienst in Mülheim beworben.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) interpretiert das als Flucht vor dem Duisburger Kripochef.
Essens Polizeisprecher Ulrich Faßbender bestätigte das Versetzungsgesuch. Vermutlich zum 1. Dezember könnte Sprenger „auf eigenen Wunsch“ in Mülheim anfangen. Sprenger selbst sagte auf WAZ-Anfrage: Allein persönliche Gründe seien ausschlaggebend für diese Entscheidung gewesen. Nach rund 30 Jahren bei der Duisburger Polizei habe er nach einer neuen Herausforderung gesucht. „Ich gehe aus freien Stücken“, sagte Sprenger. Der neue Posten ist bei der Besoldung ebenso dotiert wie der alte (A 13).
Weiterer Wachwechsel
Die Deutsche Polizeigewerkschaft dagegen wirft dem Duisburger Kripochef „Selbstherrlichkeit, Profilierungssucht, Empfindlichkeiten und charakterliche Mängel“ vor. In einem Brief heißt es dazu: „Liebe Führungskräfte, Polizeimanager des höheren Dienstes, überdenkt euren narzisstischen und egoistisch geprägten Führungsstil!“ Auffällig sei die „anhaltende Abwanderung von Dienststellenleitern und eine wachsende Unzufriedenheit“.
Ein weiterer Wachwechsel in der Polizeiführung ist schon teilweise vollzogen. Polizeidirektor Burkhard Kowitz, früher Chef der Mülheimer Polizei und nach der Zusammenlegung Verkehrsdirektor im Polizeipräsidium mit Sitz in Mülheim, ist als neuer Leiter Gefahrenabwehr/Einsatz ins Krefelder Präsidium gewechselt und dort nun der ranghöchste uniformierte Beamte im Präsidium. Sein Nachfolger wird Polizeidirektor Dietmar Hoga.