Die Aufklärung in Sachen Loveparade gerät immer mehr zum Trauerspiel, wenn Behörden und Veranstalter nur noch damit beschäftigt sind, sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Anstatt häppchenweise Dokumente und Filme vorzulegen, um die eigene Position zu stärken, sollten sie dafür sorgen, dass alles auf den Tisch kommt, damit sich die Öffentlichkeit ein möglichst vollständiges Bild machen kann. Unabhängig vom Ansehen und der Macht von Personen und Institutionen.
21 Menschen sind gestorben. Hunderte wurden verletzt. Das ist der Maßstab für die Aufklärung. Nicht das verkrampfte Vertuschen der eigenen Fehler.
Wenn nun der Veranstalter der Loveparade die Polizei dafür haftbar machen will, dass die Beamten am Tag der Katastrophe eingegriffen haben, dann ist das schwer zu ertragen. Sein ungenügendes Sicherheitskonzept hat für das Desaster gesorgt. Natürlich kann es im Verlauf der Katastrophe Fehler von einzelnen Polizisten gegeben haben, das muss aufgeklärt werden. Aber diese waren nicht der Ursprung der Katastrophe.
Die CDU überlegt, einen Untersuchungsausschuss zu fordern. Dieser ist in jedem Fall im Sinne der Bürger überfällig. Alle Parteien im Landtag sollten ihn gemeinsam fordern.