Duisburg. .
Über 10 000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift den Rat der Stadt Duisburg aufgefordert, die Abwahl von Duisburgs OB Sauerland vorzunehmen. Stadtdirektor Greulich nennt die Resonanz mäßig.
Über 10 000 Menschen dieser Stadt haben mit ihrer Unterschrift einen Einwohnerantrag unterstützt, den Werner Hüsken und Peter Heß initiiert haben. Dieser fordert den Rat auf, noch einmal darüber zu diskutieren, ob maßgebliche Wahlbeamte der Verwaltung nicht die politische Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe übernehmen müssten. Und er fordert politische Konsequenzen: die Abwahl von OB Sauerland sowie die Suspendierung von Sicherheitsdezernent Rabe und Baudezernent Dressler.
Acht prall gefüllte Ordner mit den Unterschriftenlisten waren es, die Heß und Hüsken zum symbolischen Zeitpunkt um „fünf vor zwölf“ vor der Rathauspforte an Stadtdirektor Peter Greulich überreichten. „Das ist eine schwere Last“, sagte der stellvertretende Verwaltungs-Chef, als er die Listen entgegennahm. Helfende Hände sorgten aber für eine schnelle Entlastung.
Initiator: „Gewaltige Resonanz“
Nun machen sich Mitarbeiter der Verwaltung daran, die Namen und Daten auf den Listen auf ihre Korrektheit hin zu überprüfen. „Wir wollen das bis zur Sondersitzung des Rates am 6. September fertig haben“, sagte Greulich. Bürgerbegehren habe er schon einige hinter sich. Einen solchen Antrag hingegen noch nicht. Den Bürgern stehe ein solches Instrument aber zu. Greulich nannte es dennoch ein „nicht alltägliches Verwaltungserlebnis“. Die Zahl von über 10 000 Unterschriften bewertete er mit den Worten „mäßig“.
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Das brachte Peter Heß auf die Palme. Der Initiator erinnerte daran, dass laut Gemeindeordnung 8000 Signaturen für einen Bürgerantrag vonnöten seien. „Und diese Zahl haben wir deutlich übertroffen.“ Zudem hätten die Listen in den vergangenen drei Wochen nur an einem Punkt im Stadtgebiet ausgelegen (in der Nähe des Forums). „Wir haben netto an 16 Tagen jeweils sechs Stunden an unserem Stand mit den Menschen gesprochen, die einen riesigen Informationsbedarf hatten. Von daher halte ich 10 000 Unterschriften für eine gewaltige Resonanz“, sagte Heß.
Er hofft, dass sich im Rat „eine überparteiliche Koalition der politischen Moral“ bildet, die dafür sorgt, dass endlich Konsequenzen gezogen werden. „Es geht hier nicht um eine Sündenbock-Aktion und um die Forderung, Schuld zu bekennen. Das alles ist losgelöst von einer juristischen Bewertung“, so Heß. Es gehe allein um die politische Verantwortung. Heß und Hüsken haben als Unterzeichnende des Antrages Rederecht bei der Sondersitzung des Rates. Stadtdirektor Greulich lud beide dazu ein.