Duisburg. .
Ob dort, wo heute noch die Rhein-Ruhr-Halle steht, künftig ein großes Fabrikverkaufszentrum (Factory-Outlet-Center) Kunden aus Nah und Fern zum Shoppen verführt, ist noch nicht sicher. Aber das Startsignal für die Planungen gab am Montag der Stadtrat.
Widerstand gegen dieses Vorhaben leisten vor allem die Sozialdemokraten. Die Rhein-Ruhr-Halle werde „geopfert“, empörte sich SPD-Ratsfrau Ellen Pflug. Bei den Arbeitsplätzen, die ein solches Outlet-Center mit sich bringe, handele es sich zu einem erheblichen Teil um 400-Euro-Jobs.
„Es ist eine Chance für Hamborn, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen“, hielt Grünen-Fraktionschef Dr. Dieter Kantel dagegen. „Eine einmalige Chance für den Duisburger Norden“, warb auch CDU-Ratsherr Rainer Enzweiler für das Projekt. 800 Arbeitsplätze seien damit verbunden, und auch nach Teilzeit-Jobs gebe es Nachfrage. Zudem winke als Folge der 70-Millionen-Investition auch ein Schub bei den Gewerbesteuer-Einnahmen.
Letztendlich stimmte die Mehrheit des Rates für den Beginn der Planungen. Die SPD lehnte das Vorhaben ab, ebenso die Ratsherren Karlheinz Hagenbuck (DWG) und Benno Lensdorf (CDU).
Bereits im Vorfeld der gestrigen Ratsentscheidung hatte es mächtigen Gegenwind gegen das Outlet-Center mit seinen knapp 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche gegeben. Industrie- und Handelskammer sowie der Einzelhandelsverband hatten eindringlich vor einem Projekt dieser Größe und an dieser Stelle gewarnt. Es könne sich schädlich auswirken auf den Handel in den Stadtteilzentren, in den benachbarten Städten und vor allem in der Duisburger Innenstadt, die in den letzten Jahren durch Investitionen wie etwa das „Forum" nach Jahren des Siechtums endlich wieder aufzublühen beginnt.