Duisburg.

Das Gutachterbüro Stadt + Handel untersuchte mögliche Auswirkungen eines Outlet-Centers im Duisburger Norden auf die Gesamtstadt und angrenzende Kommunen. Ergebnis: Die Umsätze könnten zwar zurückgehen. Gleichzeitig könnte das Center aber neue Käufer anziehen.

Das Dortmunder Gutachterbüro „Stadt + Handel“ hatte von der Stadt Duisburg den Auftrag bekommen zu untersuchen, welche Auswirkungen ein Factory-Outlet-Center auf die Ortsteile Alt-Hamborn und Marxloh, aber auch auf die Gesamtstadt und die angrenzenden Kommunen haben wird.

Das Fazit der Fachleute, die sich als Stadt- und Raumplaner auf die Bereiche Städtebau und Einzelhandelsentwicklung spezialisiert haben: „Durch das Vorhaben resultieren keine negativen Auswirkungen auf den Bestand und die Entwicklungsmöglichkeiten der zentralen Versorgungsbereiche in Duisburg und im Untersuchungsraum. Die Struktur, die jeweilige Funktionsbedeutung und die Entwicklungsziele für die zentralen Versorgungsbereiche in Duisburg sind angesichts der aufgezeigten absatzwirtschaftlichen Auswirkungen nicht gefährdet.“

Integration wichtig

Die Gutachter gehen davon aus, dass „das Vorhaben bei geeigneter städtebaulicher Integration und funktionaler Abstimmung als Trittstein für die Entwicklung einer Bezugs- und Entwicklungsachse zwischen den beiden gewachsenen Geschäftslagen Hamborn und Marxloh fungieren kann“. Ferner glauben sie an „Synergieeffekte zwischen den gewachsenen Geschäftslagen, auch oder gerade für solche Sortimentenbereiche, die nicht im FOC oder in einer anderen Qualitätsstufe angeboten werden. Dies sind erfahrungsgemäß gastronomische Einrichtungen, Dienstleistungen, Beherbungsgewerbe, aber auch bestimmte Einzelhandelsausprägungen, wie der Beratungseinkauf“.

Untersucht haben die Dortmunder das gesamte Umfeld, also neben Gesamt-Duisburg die Städte Dinslaken, Oberhausen, Essen, Düsseldorf und Moers. In Duisburg erwarten sie folgende Entwicklungen für den Bekleidungs-Einzelhandel: In Walsum (Bestandsumsatz 7 Mio Euro pro Jahr) könnte der Umsatz um bis zu vier Prozent sinken, in Hamborn-Marxloh (28 Mio Euro) um maximal sechs Prozent. Meiderich (3 Mio Euro) und die Innenstadt (136 Mio Euro) dürften je etwa fünf Prozent Umsatz verlieren, Rheinhausen (8 Mio Euro) maximal drei Prozent. Dinslaken könnte drei Prozent Umsatz einbüßen, wie auch Oberhausen Sterkrade. Das Centro müsste mit vier Prozent Minus rechnen. In der Essener Innenstadt und Moers werden zwei Prozent Rückgang veranschlagt, in Düsseldorf ein Prozent.

15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche

Alle Angaben gelten für den Fall, dass 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen. Diese Größe wird in der ersten Phase geplant. Eine Aufstockung in einer Folgephase bis 25 000 qm sollen als Option möglich sein.

Die Dortmunder prognostizieren folgende Jahres-Umsätze im FOC, wenn es an der A 59-Ausfahrt Marxloh entsteht:

Bekleidung 37,2 bis 46,5 Mio Euro;

Schuhe/Lederwaren: 6.3 bis 8,1 Mio Euro;

Sportartikel: 4,2 bis 5,4 Mio Euro;

Hausrat/Einrichtungszubehör: 3,6 bis 4,2 Mio Euro;

Uhren/Schmuck: 1,8 bis 2,1 Mio Euro;

Spielwaren, Neue Medien, Sonstiges: 4,2 bis 5,4 Mio Euro. Das entspricht einem Gesamtumsatz von 57,3 bis 71,7 Mio Euro.

Die Gutachter gehen davon aus, dass ein FOC letztlich eher umsatzsteigernd als -mindernd für die Stadtteile ist, da sie annehmen, dass Kunden, die im FOC nicht fündig werden, sich auch im Umfeld umschauen.