Duisburg. .
Die Fraktionen des Duisburger Stadtrates werden wohl die Möbelhaus-Pläne südlich des Hauptbahnhofs ablehnen. Eigentlich sollte das ganze große Areal gemäß einer Masterplanung von Lord Norman Foster zu einem Büro- und Wohnquartier entwickelt werden.
Wie berichtet will der Möbelhändler Kurt Krieger auf dem früheren Güterbahnhofsgelände ein Möbelhaus samt Lager- und Logistikeinrichtungen bauen. Das Grundstück hat er bereits gekauft. Eigentlich sollte das 35 Hektar große Areal nach den Vorstellungen von Politik und Innenstadtentwicklern gemäß einer Masterplanung von Lord Norman Foster zu einem Büro- und Wohnquartier entwickelt werden.
Doch von geschaffenen Fakten durch den überraschenden Grundstückskauf wollen die Ratspolitiker aller Couleur nichts wissen. Selbstbewusstsein gibt ihnen die Rechtslage: „Ohne Bebauungsplan geht nichts“, erläutert Planungsdezernent Jürgen Dressler. Diesen „B-Plan“ kann nur der Rat beschließen und damit festlegen, was gebaut werden darf. Dressler selbst macht keinen Hehl aus seiner Haltung zu den Möbel-Plänen: „Ich lehne das ab. Es wäre eine völlig fatale Entwicklung.“ Und eine „Diskreditierung eines weltbekannten Architekten“, nämlich Fosters.
SPD: Gerne in Duisburg, aber nicht an dieser Stelle
Man habe eine „sehr distanzierte Haltung“ zum geplanten Möbelzentrum, sagt SPD-Planungssprecher Frank Börner. Vor einer endgültigen Entscheidung wolle die größte Ratsfraktion den Investor Krieger noch zu einem Gespräch einladen. Börner: „Das Möbelhaus hätte ich gerne in Duisburg, aber nicht an dieser Stelle.“
Eine Tendenz zur Foster-Planung gibt es auch bei den Christdemokraten, die aber noch keinen offiziellen Beschluss pro oder contra Möbel-Riese gefasst haben. Die Grünen haben ein klares Nein zum Möbelhandel formuliert, da die „Duisburger Freiheit“ nach Fosters Plänen bis zu 10 000 Arbeitsplätze mit sich bringen könne und es für Möbelhandel andere geeignete Standorte gebe.
„Wir wollen nicht leichtfertig einen Investor vergrätzen“, sagte Hermann Dierkes von den Linken. Aber die Fläche südlich des Bahnhofs sei „nicht das richtige Grundstück“. „Das Möbelhaus an sich ist nichts Schlechtes für Duisburg“, meint Stephan Krebs (DWG). Aber der gewünschte Standort sei „falsch“. „Mehr Freiheit für Duisburg“, fordert Wilhelm Bies von der FDP, die die Möbelpläne „äußerst kritisch“ betrachte.