Duisburg. Aus der Baugrube des Südbads pumpt Duisburg Wasser in den Dickelsbach. Der führt Hochwasser. Ist die Pumpaktion der Grund für die Überschwemmung?
Die Situation rund um den Duisburger Dickelsbach wird einfach nicht besser. Durch das sonst trockene Bachbett fließen enorme Wassermassen, zu beiden Seiten des Dickelsbachs haben sich zusätzliche Seen gebildet. Regnet es, steigt der Pegel sofort weiter an. Jetzt aber ist klar, der Regen allein ist nicht der Grund für die Überschwemmungen im Waldgebiet: Seit Mitte März wird rund um die Uhr zusätzliches Wasser in den Dickelsbach geleitet – insgesamt eine halbe Milliarde Liter.
Stadt Duisburg leitet 500 Millionen Liter Grundwasser in den Dickelsbach
Bei den 500 Millionen Liter Wasser handelt es sich um Grund- und Regenwasser aus der 3000 Quadratmeter großen Baugrube des neuen Südbads. Anfang des Jahres wurde eine Leitung in den Dickelsbach gelegt, durch die das überschüssige Wasser bis zur Fertigstellung der Bodenplatte in den Bach geleitet wird – für die Durchführung des Bauprojekts eine erforderliche Maßnahme, wie es seitens der Stadt heißt.
Klar also, dass bei einer dauerhaften Ableitung in den Dickelsbach der Pegel nicht sinken kann. Die Stadt Duisburg betont aber, dass die Ableitung des Wassers keine Auswirkung auf die Situation im Wald habe. Die Überschwemmungen hätten bereits vor dem Beginn der Baumaßnahme stattgefunden, so Stadtsprecher Malte Werning. „Erst als sich die Situation am Dickelsbach entspannt hat, haben wir mit der Einleitung des Grundwassers begonnen. Die aktuell nassen Flächen entstanden nicht durch Überlaufen des Dickelsbachs.“ Aber: Trocknen können die Flächen bei laufendem Wasserhahn auch nicht.
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Es seien zudem keine nachteiligen Auswirkungen zu erwarten – auch nicht durch die zusätzlichen Wassermengen aus der Baustelle. „Im Gegenteil“, sagt der Stadtsprecher, „da in den zurückliegenden Trockenjahren der Grundwasserstand auch unter diesem Waldareal abgesunken ist und starke Schäden der Baumbestände zu befürchten waren, kann das nun zur Verfügung stehende Wasser zu einer Erholung des Grundwassers in den tieferen Schichten führen.“ Damit werde der Feuchtwaldstandort, der periodische Überflutungen verträgt und sogar von ihnen abhängig ist, für künftige Trockenphasen widerstandsfähiger.
Gibt es allerdings weiteren Starkregen in Duisburg, müsste die Wassereinleitung in den Dickelsbach doch wieder gestoppt werden, räumt der Stadtsprecher ein. Weitere Verzögerungen beim Bau des Südbads wären die Folge. Aktuell geht die Stadt Duisburg davon aus, „dass das neue Hallenbad im April 2026 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden kann.“