Duisburg. Duisburgs Bürgermeister Volker Mosblech (CDU) ist überraschend gestorben. Das bürgernahe Urgestein der CDU Duisburg wurde 69 Jahre alt.
Duisburgs zweiter Bürgermeister Volker Mosblech (CDU) ist überraschend gestorben. Das hat die Duisburger CDU-Vorsitzende Petra Vogt am Freitagmorgen gegenüber unserer Redaktion bestätigt. „Volker Mosblechs Tod macht mich zutiefst traurig. Die CDU ohne ihn ist für mich unvorstellbar. Wir werden ihn, seine Kompetenz, seine Erfahrung und seinen Humor sehr vermissen. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seinen Angehörigen“, sagt sie. Wie die Stadt am Mittag mitteilte, schied Mosblech in der Nacht zu Freitag „nach kurzer, schwerer Krankheit“ aus dem Leben. Der bürgernahe Kommunalpolitiker und ehemalige Landtags- sowie Bundestagsabgeordnete wurde 69 Jahre alt.
Mosblech war auch stellvertretender Vorsitzender des Duisburger CDU-Kreisverbandes. Der Versicherungskaufmann wurde 1994 erstmals für die CDU in den Rat der Stadt Duisburg gewählt, zu diesem Zeitpunkt war er schon fünf Jahre Mitglied der Bezirksvertretung Hamborn. Das Ehrenamt des zweiten Bürgermeisters, in dem er auch den Oberbürgermeister bei repräsentativen Anlässen vertrat, bekleidete Mosblech seit 2014.
Bürgermeister Volker Mosblech (CDU) ist tot: Der Duisburger Norden lag ihm am Herzen
Die Politik hatte Volker Mosblech schon früh für sich entdeckt: Der Obermarxloher war mehr als 50 Jahre Mitglied der CDU und über 40 Jahre in der Lokalpolitik aktiv.
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Der Duisburger Norden lag ihm dabei immer besonders am Herzen, vor allem Hamborn. „Ich könnte tagelang da durchlaufen und das Bauhaus-Karree zeigen, die Jupp-Kolonie, das Dichterviertel, die Parks.“ Allein das Ensemble aus Rathaus und Amtsgericht sei ein Traum: „Hamborn hat mehr zu bieten als Schrottimmobilien!“, sagte er in einem Interview zur Bundestagswahl 2021 mit unserer Zeitung.
Der direkte Kontakt zu den Duisburgern war ihm wichtig
Heimat habe er vor allem in der Gaststätte Liesen verspürt, erklärte Mosblech für einen Fragebogen unserer Redaktion als Bundestagskandiat 2021: „Seit Jahrzehnten bin ich Gast in der Gaststätte und mit dem Wirtsehepaar befreundet. Ich verstehe mich mit den Gästen hervorragend, auch über Parteigrenzen hinweg. Wir sind eine große Familie, und jeder kennt jeden. Hier trifft man die echten Ruhrgebietstypen, ehrlich, offen und direkt.“ Der direkte Kontakt zu den Duisburgern und Duisburgerinnen war dem beliebten Ratsherrn immer wichtig, soziale Netzwerke waren nicht so sein Ding.
Wie kommunikativ und nah an den Bürgern er war, zeigt alleine die Tatsache, dass Mosblech in 23 Vereinen und Verbänden aktiv war. Dabei lagen seine Interessen in den Bereichen Kirche, Karneval und Sport. So war er zum Beispiel dem Karnevalsverein Rot-Weiß Hamborn-Marxloh eng verbunden, wo er Präsident war und schließlich zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.
„Mein Bürgermeisterkollege hat Volksnähe wirklich ernst genommen“, bescheinigt Sebastian Ritter (Grüne). Mosblech sei „präsent, ansprechbar und zugewandt“ gewesen. „Ein leiser Mann, der aber trotzdem was zu sagen und was zu erzählen hatte. Den Karneval hat er geliebt, wie das Schützenwesen und sein Hamborn. Duisburg wird dich vermissen, Volker.“
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Eines seiner politischen Ziele war es, die Sicherheit in den Stadtteilen zu verbessern. „Ich bin kein Law-and-Order-Mann, aber Sicherheit und Ordentlichkeit habe ich mir immer auf die Fahnen geschrieben“, erklärte Mosblech im Wahlkampf-Interview. Dass er Missstände in nördlichen Stadtteilen anprangerte, hätten ihn zeitweise in die rechte Ecke befördert, beklagte er einmal: „Aber das hat doch nichts mit Rechts oder Links zu tun, ich will den Stadtteil in Ordnung halten.“
Mosblech war nicht nur Kommunalpolitiker, er vertrat Duisburg zeitweise auch in der Landes- und Bundespolitik: Von 2004 bis 2005 war er Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags. Von 2015 bis 2017 saß er als Nachrücker für den verstorbenen Philipp Mißfelder im Bundestag.
„Duisburg hat ein Original verloren“
Oberbürgermeister Sören Link reagierte wenige Stunden nach der traurigen Nachricht: „Dass Volker Mosblech von uns gegangen ist, trifft mich sehr. Er war ein warmherziger, humorvoller Mensch und diese Attribute prägten auch sein engagiertes kommunalpolitisches Wirken, zuletzt als Bürgermeister dieser Stadt. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden, denen ich viel Kraft für diese schwere Zeit wünsche.“
„Duisburg hat eine geschätzte Persönlichkeit, ein Original verloren“, beklagt Thomas Mahlberg, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion. „Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der Familie. Ich selbst habe nicht nur einen langjährigen Wegbegleiter, sondern auch einen persönlichen Freund verloren. Seine Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit waren für mich immer wegweisend. Wir werden Volker sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken in Dankbarkeit bewahren.“
Auch Michael Büttgenbach, stellvertretender Vorsitzende der CDU in im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl, zählte zu denen, die am Freitag öffentlich ihre Betroffenheit verkündeten: „Wir trauern um unseren heute Nacht verstorbenen Bürgermeister Volker Mosblech. Nach heftiger und plötzlicher Krankheit ist er dieser heute erlegen. Volker war ein treuer, ehrlicher Weggefährte mit viel Witz und Humor. Zuletzt war er in seinem Wirkungskreis so beliebt, dass er seinen Wahlkreis und die Herzen der Wähler direkt gewonnen hat. Volker, wir werden Dich vermissen.“
„Mit Volker Mosblech verlieren wir einen echten Patrioten im besten Sinne“, schreiben Björn Pollmer, Sonja Dietl und Elmar Klein von der CDU in Walsum. „Er war Duisburger durch und durch und hat in seinem Wirken stets klare Kante und Haltung gezeigt. Mit Stolz hat er sich im Landtag und Bundestag für seine Heimat Duisburg und die Menschen unserer Stadt eingesetzt. Auch die nördlichen Teile unserer Stadt hat er stets geschätzt, er war ein großer Freund Walsums.“
>> Oberbürgermeister Sören Link hat drei ehrenamtliche Stellvertreter
- Volker Mosblech war seit 2009 auch Vorsitzender des Betriebsausschusses für das Immobilienmanagement Duisburg (IMD).
- Oberbürgermeister Sören Link hat als oberster Repräsentant der Stadt drei ehrenamtliche Stellvertreter, die Aufgaben übernehmen, wenn der OB verhindert ist.
- Neben Mosblech sind das Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn (SPD) und Bürgermeister Sebastian Ritter (Grüne).
- Die vom Rat gewählten Bürgermeister können zum Beispiel eine Ratssitzung leiten, meistens repräsentieren sie die Stadt bei Terminen.
- Als Verwaltungschef wird der Duisburger Oberbürgermeister von Stadtdirektor Martin Murrack vertreten.