Duisburg. Soll die Grundschule in Baerl evangelisch bleiben oder konfessionslos? Die Eltern haben darüber denkbar knapp abgestimmt. Die Stadt reagiert.
Braucht die Stadt Duisburg eine evangelische Grundschule? Der Rat der Stadt hatte einstimmig beschlossen, einen Umwandlungsprozess in Gang zu setzen, um aus der Baerler Schule eine konfessionslose Gemeinschafts-Grundschule zu machen. Die Entscheidung dazu trafen nun die Eltern der jetzt dort beschulten Kinder.
Das Ergebnis fiel denkbar knapp aus, aber dennoch eindeutig: Die Waldschule in Baerl bleibt konfessionell. Nach Angaben der Stadt haben sich 128 der 214 Stimmberechtigten an der Entscheidung beteiligt. 29 Stimmzettel waren zu spät oder ungültig.
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Abstimmung der Eltern zur Waldschule in Duisburg ganz knapp
99 gültige Stimmzettel wurden ausgezählt, 51 votierten für die Umwandlung und 48 dagegen. „Die erforderliche Zahl der ‚Ja‘-Stimmen wurde damit nicht erreicht“, stellt die Stadt in einer Pressemitteilung fest. „Für die Waldschule bedeutet dies, dass als vorrangiges Aufnahmekriterium weiterhin die evangelische Konfession gilt.“
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Auslöser vieler Debatten im Vorfeld war, dass neun Kinder aus Baerl keinen Platz an der Schule bekommen haben und zur Kirchstraße nach Homberg gehen sollten. Die Eltern drohten mit Klagen, protestierten, kämpften mit einer Petition für einen sicheren Schulplatz in Baerl für jedes Baerler Kind. 1353 Unterschriften konnten sie bis jetzt sammeln. Stadt und Kirchenkreis Moers luden zu Informations-Veranstaltungen, um ihre Sicht auf die Situation darzustellen.
Waldschule wird einmalig zur dreizügigen Grundschule
Für die Kinder ist nun dennoch eine Lösung gefunden: Im kommenden Schuljahr wird „einmalig eine Mehrklasse gebildet“, sagt Stadtsprecher Falko Firlus, dafür werde ein Raum umgenutzt. Den Baerler Grundschulkindern könne so ein wohnortnaher Schulplatz angeboten werden.
„Eine Dreizügigkeit geht hiermit allerdings nicht einher und wird derzeit aus schulentwicklungsplanerischer Sicht für die Zukunft auch nicht gesehen“, betont er.