Duisburg. Für das insolvente Café Movies könnte sich eine Lösung abzeichnen. Drei Gastronomen sind wohl interessiert. Einer von ihnen erklärt seine Pläne.
Seit Dezember steht fest, dass das beliebte Café und Bistro „Movies“ insolvent ist. Momentan geht der Betrieb unter der Leitung des Insolvenzverwalters Hammes aus Rheinhausen weiter und die Kinobesucher, die ins „Filmforum“ wollen, können sich mit Getränken eindecken oder vor Ort speisen. Dem Vernehmen nach soll der Insolvenzverwalter „noch einige Wochen“ die Türen offen halten.
Dieser Tage tagt nun der Aufsichtsrat des Filmforums und will sich noch einmal mit der Gastronomie im Haus befassen. Beide Einrichtungen haben zwar separate Mietverträge vom Immobilienmanagement der Stadt Duisburg (IMD), profitieren aber von einer guten Nachbarschaft. Aus der Duisburger Gastro-Szene ist zu hören, dass sich zwar einige namhafte Café- und Restaurantbetreiber für das Movies interessieren, aber inzwischen abgewunken haben. Drei Namen sollen aktuell noch im Rennen sein.
Duisburger Gastronom Bora Erdogan interessiert sich fürs Movies
Bora Erdogan, Namensgeber und Betreiber des benachbarten „Bora“, macht keinen Hehl aus seiner Bewerbung. Er stellt sich vor, dass Movies und das Bora zusammen führen zu können. „Es gibt nur zwei Stellschrauben für Erfolg. Erlös minus Kosten ergibt Gewinn“, erklärt er. So bräuchte er beispielsweise nur einen Geschäftsführer oder einen Hausmeister für beide Objekte. Das Essen für das Movies könne auch in der modernen Küche des Bora zubereitet und dann über einen Verbindungsgang ins Movies gebracht werden, stellt er seine Ideen im Gespräch mit unserer Redaktion vor.
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Die Speisekarte würde er analysieren und sich anschauen, welche Gerichte bei den Stammgästen beliebt sind. Bisher loben die Besucher zum Beispiel die wechselnde Wochenkarte und die Salate. „Es ist wichtig, dass das Movies bleibt, egal, ob wir es machen oder ein anderer. Wenn es hier 50 Läden gäbe, wäre das auch gut für den Dellplatz“, sagt Erdogan.
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Etwa die Hälfte des Movies-Teams arbeitet momentan noch unter der Regie des Insolvenzverwalters am Dellplatz weiter. Einige Aushilfen haben sich einen neuen Job gesucht, auch der Chefkoch hat gekündigt. Dennoch halten zahlreiche Duisburger dem Bistro die Treue.
Filmforum, Insolvenzverwalter und Immobilienmanagement reden mit
Die Interessenlage im Movies ist ebenso kompliziert wie unterschiedlich: Für das kommunale Kino ist wichtig, dass ein verlässlicher Gastronom das Café übernimmt und dann immer vor Ort ist, wenn das Filmforum geöffnet hat. Ruhetage kann es keine geben, bis auf den 24. und 31. Dezember werden täglich Streifen gezeigt.
Der Insolvenzverwalter möchte einen Nachfolger finden, um beispielsweise das Inventar zu verwerten und die Insolvenz zu regeln. Das Immobilienmanagement der Stadt will einen solventen Mieter finden.
Der Aufsichtsrat des Filmforum, der ein Mitspracherecht hat, wollte ein Konzept und Businessplan sehen, damit man nicht in ein paar Jahren oder Monaten wieder einen neuen Gastronomen suchen muss.