Duisburg/Essen. Die Uni Duisburg-Essen verliert ihren Verwaltungschef Jens Andreas Meinen. Zeitpunkt und Kommunikation des Wechsels geben Raum für Spekulationen.
Der Kanzler der Universität Duisburg-Essen (UDE), Jens Andreas Meinen wechselt zum 1. September an die Universität Heidelberg. Dort wurde er am 14. März vom Senat und Universitätsrat der Ruperto Carola zum Verwaltungschef gewählt.
Die UDE muss nun einen Nachfolger für den 55-Jährigen suchen, der in den fast fünf Jahren seit seinem Amtsantritt einen grundlegenden Umbau des Campus Duisburg und die Planung für einen neuen Ingenieur-Campus in Wedau-Nord vorbereitet und eingeleitet hat.
Uni Duisburg-Essen verbreitet Personalie nur über ihre Webseite
Überraschend ist der Wechsel, weil er inmitten der Gespräche mit den geldgebenden Ministerien über die Finanzierung des milliardenschweren Umbaus erfolgt. Bemerkenswert ist auch die Art der Kommunikation dieser wichtigen Personalie durch die Hochschule. Sie unterrichtete darüber nicht wie üblich die Medien über ihren Presseverteiler, sondern lediglich per Mitteilung auf ihrer eigenen Internetseite.
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Diese außergewöhnliche Art der Kommunikation sei, so heißt es in Unikreisen, „von höchster Stelle“ so veranlasst worden. Gemeint ist Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert, die seit ihrem Amtsantritt persönlichen Einfluss auf die Arbeit der Presseabteilung nimmt und dabei ihre eigenen Vorstellungen von Art und Zeitpunkt der Veröffentlichung von Nachrichten durchsetzt.
Rektorin Albert gratuliert zu „interessantem Schritt in Ihrem Berufsleben“
Die Rektorin gratuliert Jens Andreas Meinen zu „einem interessanten nächsten Schritt in Ihrem Berufsleben“. Barbara Albert dankt für „Ihr großes Engagement an unserer Universität“ und für die „wichtigen Impulse, die Sie insbesondere mit dem aktuellen Hochschulstandort-Entwicklungsplan sowie dem Strategiepapier ‚Verwaltung 2030‘ gesetzt haben.“
Für den scheidenden Kanzler bedeutet der Wechsel von der jüngsten an eine der ältesten deutschen Universitäten (Gründung im Jahr 1386) zweifelsohne ein Sprung auf der Karriereleiter: Das Budget der Uni Heidelberg ist mehr als doppelt so hoch wie das der UDE. Vor seinem Wechsel ins Ruhrgebiet war der gebürtige Ostfriese an der Fachhochschule Münster, der Hochschule Bremen und der Universität Osnabrück tätig.
Jens Andreas Meinen: „Werde die Uni Duisburg-Essen auch vermissen“
„Eine neue Herausforderung anzunehmen ist immer ein Blick zurück und nach vorn“, antwortet der Kanzler mit Blick auf den anstehenden Wechsel. „Ich freue mich sehr auf meinen Start an der Universität Heidelberg, aber ich werde die Universität Duisburg-Essen mit ihrem Motto ‚Offen im Denken‘ auch vermissen.“
Der Dank von Jens Andreas Meinen gilt für die Unterstützung bei der Bewältigung großer Herausforderungen während seiner Amtszeit, darunter die Corona-Pandemie, die Energiekrise und den Cyber-Angriff auf die Uni Duisburg Essen: „Ich möchte mich bei dem Rektorat, den Dezernentinnen und Dezernenten, den Dekaninnen und Dekanen sowie allen Mitarbeitenden der Universität Duisburg-Essen herzlich für die angenehme Zusammenarbeit bedanken.“