Duisburg/Mülheim. Ein neuer Investor treibt die Planungen eines Autohofs am Kreuz Kaiserberg voran. Seine Pläne sind konkret. So geht es jetzt weiter.
Zwanzig Jahre nach den ersten Planungen soll es nun etwas werden mit einem Autohof zwischen der Ruhrorter Straße und dem Autobahnkreuz Kaiserberg.
Am Donnerstag berät die Bezirksvertretung Duisburg-Mitte erstmals über die Aufstellung eines Bebauungsplans. Er ist die Voraussetzung für die Umsetzung der Pläne eines neuen Investors.
Bayrischer Investor für Autohof an der Stadtgrenze Duisburg-Mülheim
Nach sieben Jahren Stillstand habe das Interesse der Herecon Unternehmensgruppe (Bernau am Chiemsee) wieder Bewegung in die Entwicklung gebracht, berichten die Stadtplaner. Sie wolle durch ihre Tochter, die HP Fünfte Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, auf dem insgesamt 4,2 Hektar großen Areal an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Mülheim das Projekt vorantreiben. Auch die städtebauliche Planung und die Abwicklung des Bauleitplanverfahrens für die Flächen beiderseits der Carl-Benz-Straße will der Investor demnach ebenso übernehmen wie die Kosten für Planung und Gutachten.
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Geplant ist eine Tankstelle mit fünf Zapfsäulen (zwei Lkw, drei Pkw) und fünf E-Ladesäulen. Vorgesehen sind 50 Stellplätze für Laster, darunter Hochsicherheitsparkplätze sowie 30 weitere Abstellmöglichkeiten für Autos. Der Tankstellen-Shop soll durch eine Gastronomie mit Terrasse und einen Bereich für bis zu zwölf Geldspiel-Automaten ergänzt werden. Vorgesehen ist auch der Bau eines Hotels jenseits der Carl-Benz-Straße: In der Vorlage für die Beratung ist die Rede von einem „Beherbergungsbetrieb in etwa viergeschossiger Bauweise“.
Stadtplaner: Lkw-Parkplätze entlasten die umliegenden Wohngebiete
Über die Aufstellung eines Bebauungsplan wird der Rat der Stadt final in seiner Sitzung am Montag, 15. April (15 Uhr Mercatorhalle und Livestream) entscheiden, zuvor beraten die Ausschüsse für Umwelt und Stadtentwicklung das Vorhaben Das städtebauliche Konzept werde danach im Zuge der Beteiligung der Öffentlichkeit vorgestellt, kündigt die Verwaltung an.
Die Stadtplaner begründen den Autohof mit der Notwendigkeit, Tank- und Rastanlage für den Güterverkehr entlang der Autobahnen auszubauen: „Im Raum Duisburg ist das Angebot noch deutlich zu gering, was zu Suchverkehren nach Abstellmöglichkeiten vor allem für LKWs führt.“
Ein Autohof biete die Chance, durch das Angebot von Parkplätzen den Lkw-Transitverkehr aus den Wohngebieten in Duisburg und Mülheim herauszuhalten. „Fahrten zu weniger gut gelegenen Stellplatzanlagen werden vermieden.“
>>Mülheimer Bürgerinitiative wehrte sich gegen erste Vorhaben
Mit einem positiven Beschluss der Duisburger Politik könnte eine Planungsgeschichte enden, die vor ziemlich genau 20 Jahren mit einem Bebauungsplan-Beschluss am 1. April 2004 begann. Vier Jahre später führten die Pläne der ersten Investoren für einen Erotikfachmarkt mit Kino und ein „Entertainment-Center“ zum Widerstand einer Bürgerinitiative in Mülheim-Speldorf. Auch in Duisburg gab es Kritik an der Bebauung der Freiflächen.
Doch diese Pläne wurden ebenso wenig Realität wie die einer Investorengemeinschaft, deren Konzept Anfang der 2010er Jahre ebenfalls an gleicher Stelle ein Hotel vorsah. Zuletzt wurde 2016/17 durch die Erkundung der Fernleitungen, die das Areal queren, die Planung verfeinert, seither herrschte Ruhe um ein Projekt, das vor allem die Duisburger Wirtschaft nachdrücklich befürworte, wie die Stadtplaner betonen: „Wegen der Bedeutung der Logistikbranche besteht ein besonderes Interesse an der Etablierung eines zeitgemäßen Autohofs.“