Duisburg. Der Bau eines ungewöhnlichen Uni-Parkhauses hat begonnen. Und es gibt Neuigkeiten zur Zukunft des LE-Gebäudes und zur Sanierung der „Keksdosen“.

Nach dem Baubeginn für ein Parkhaus auf einer Hälfte des Parkplatzes der Universität Duisburg-Essen (UDE) an der Carl-Benz-Straße werden weitere Schritte der Campus-Entwicklung in Duisburg bekannt. Neben dem Parkhaus wird noch in diesem Jahr ein weiterer Neubau entstehen, eine neue Mensa wird es vorläufig nicht geben (zum Bericht).

Zweite Parkplatzhälfte: Baustart für Neubau des LE-Gebäudes

Neu und ein wenig überraschend ist, was der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) – er ist Bauherr und Eigentümer der UDE-Gebäude – zu den Plänen für die zweite Parkplatzhälfte mitteilt: „Im Laufe des Jahres 2024 ist dann auch der Baustart für den Ersatz-Neubau des Hochschulgebäudes LE geplant.“ Vorgesehen seien dort „Büro- und Seminarräume unterschiedlicher Fakultäten“.

Das LE-Altgebäude, es liegt nur 100 Meter entfernt an der Einmündung der Carl-Benz-Straße in den Forsthausweg, soll entgegen den vorherigen Abrissplänen, nun möglicherweise doch erhalten bleiben. „In einer aktuellen Machbarkeitsstudie wird geprüft, inwieweit der bauliche Bestand des Altgebäudes LE nachgenutzt werden kann“, teilt der BLB mit.

Abriss oder Sanierung: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) prüft nun doch den Erhalt des LE-Gebäudes der Uni Duisburg-Essen am Forsthausweg.
Abriss oder Sanierung: Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) prüft nun doch den Erhalt des LE-Gebäudes der Uni Duisburg-Essen am Forsthausweg. © FUNKE Foto Services | Stephan Eickershoff

Lösung für die Sanierung der „Keksdosen“ steht noch aus

Ein Auszug der Uni-Fakultäten aus dem LE-Altbau – dieser wurde in den 1970er Jahren errichtet – ist wohl unausweichlich. Eine Sanierung des wahrscheinlich mit Asbest und anderen Schadstoffen belasteten Hochhauses im laufenden Unibetrieb dürfte kaum möglich sein.

Vom Tisch ist damit vorerst ein Ersatzneubau für die Naturwissenschaften, sie sind derzeit untergebracht im M-Bereich, den sogenannten „Keksdosen“. Auch diese stehen bereits seit Jahren auf einer Sanierungsliste des BLB. Weil auch hier eine Modernisierung unter laufendem Forschungsbetrieb kaum möglich ist, hatte sich Uni-Kanzler Jens Andreas Meinen einen Ersatzneubau auf dem Uni-Parkplatz gewünscht.

Uni-Kanzler Jens Andreas Meinen will dem Umbau des Campus Duisburg gemeinsam mit dem BLB vorantreiben.
Uni-Kanzler Jens Andreas Meinen will dem Umbau des Campus Duisburg gemeinsam mit dem BLB vorantreiben. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

BLB-Niederlassungsleiter: Parkhaus ist Beitrag zum „Grünen Campus“

Neue Details gibt der BLB zum Parkhaus bekannt: Der Stahlbau (59x33 Meter, zehn Ebenen, 365 Plätze) soll Anforderungen von Klimaschutz und -anpassung genügen, betont Niederlassungsleiter Till Neschen: „Wir realisieren, ohne weitere Flächen zu versiegeln, ein nachhaltiges Parkhaus und nutzen die bisherigen Flächenparkplätze zur Schaffung eines Grünen Campus“.

Sowohl die Fassade als auch das Dach des neuen Parkhauses werden begrünt. Das sogenannte Sedumdach besteht aus Dickblattgewächsen, die sehr robust sind und wenig Wasser benötigen. Edelstahl-Rankseile entlang der Fassade werden ebenfalls mit Pflanzen begrünt. Zudem werde der BLB NRW das Dach zur Produktion von nachhaltigem Strom mittels Photovoltaik vorbereiten, kündigt Neschen an.

UDE-Kanzler: Wollen Autoverkehr reduzieren, Parkplätze bleiben aber wichtig

Im Gebäudeinneren werden die Voraussetzungen geschaffen, damit die Universität zukünftig bis zu einem Drittel der Stellplätze mit E-Ladesäulen ausstatten kann. Die genaue Anzahl wird nach Bedarf durch den Betreiber des Parkhauses, die Hochschule, festgelegt.

Nachhaltige Nutzungen seien auch Ziel der Campusentwicklung der UDE, sagt Uni-Kanzler Jens Andreas Meinen: „Die Universität Duisburg-Essen setzt sich auf verschiedenen Feldern dafür ein, den Individualverkehr zugunsten von ÖPNV und Fahrradnutzung zu reduzieren. Wir wissen aber auch, dass viele Studierende und Beschäftigte nach wie vor auf den PKW angewiesen sind. Insofern bleiben Parkplätze in Uni-Nähe wichtig.“ Die Zahl der Plätze im neuen Parkhaus entspricht der auf den bisherigen Flächen Parkplätzen.