Duisburg. Experten warnen: Schneeschmelze und Regenfälle könnten zu einem gefährlichen Rhein-Hochwasser führen. Was das für Duisburg bedeuten kann.

Duisburg droht in den kommenden Tagen ein gefährliches Hochwasser. Nach aktuellen Prognosen könnte der Rhein bis zum 17. Dezember auf einen Pegelstand von zehn Metern ansteigen.

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Nach einer Meldung der Stadt lassen Regenfälle im Süden Deutschlands, verbunden mit einer Schneeschmelze in den Bergen, den Fluss anschwellen. Hinzu kommt: Die gesättigten Böden an den Ufern könnten die zusätzlichen Wassermengen nicht aufnehmen.

Die Situation wird nach Ansicht der Experten schon am Wochenende an Dynamik zunehmen. Das verdeutlichen Zahlen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Demnach lag der Pegel am Messpunkt an der Ruhrorter Hafenmeile um 16 Uhr am Freitag bei 6,59 Metern. Am Montagnachmittag könnte laut Prognose dann bereits die Sieben-Meter-Marke übertroffen werden – und der Pegel in den Tagen danach noch weiter ansteigen.

Rhein-Hochwasser droht: Duisburg wappnet sich für den Ernstfall

Laut einem Bericht der Hochwasservorhersagezentrale könne sich „im Laufe der kommenden Woche ein 10-jährliches Hochwasser entwickeln“. Der Rheinpegel könnte also den höchsten Wert seit zehn Jahren erreichen.

Es ist davon auszugehen, dass die Wirtschaftsbetriebe das Sperrtor am Marientor zum Hochwasserschutz der Altstadt schließen werden.
Es ist davon auszugehen, dass die Wirtschaftsbetriebe das Sperrtor am Marientor zum Hochwasserschutz der Altstadt schließen werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Behörde erwartet auch hohe Wasserstände an den Rhein-Zuflüssen wie Lahn, Sieg und Nahe. In dem Bulletin heißt es auch: „Die Vorhersagen für die kommende Woche weisen derzeit noch eine sehr große Unsicherheit auf.“

Duisburg wappnet sich nach Angaben aus dem Rathaus jedoch für den Ernstfall. Sperrungen von Wegen und Straßen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet, insbesondere im Deichvorland, kündigt die Stadt an. Es könne zudem aus Sicherheitsgründen zu Fällungen von Bäumen in unmittelbarer Nähe zu den Deichen kommen.

Ob und wann das Sperrtor am Marientor zum Schutz der Altstadt vor Hochwasser geschlossen werden muss, steht noch nicht fest. Die zuständigen Wirtschaftsbetriebe schließen das Tor in der Regel ab einem Wasserstand von sieben Metern. Die Anlagen schützen dann die gesamte Altstadt.

Brenzlig würde es für diesen Bereich ab einem Wasserstand von 9,80 Metern. Dann würden etwa das Landesarchiv und die Innenhafen-Gastronomie geflutet werden, ebenso der Stadtbahntunnel am Schwanentor.

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Das letzte Rhein-Hochwasser mit historisch hohen Pegelständen erlebte Duisburg im Februar 2021, damals kletterte der Strom auf einen Stand von 9,40 Metern. Der höchste Wasserstand der vergangenen 30 Jahre datiert vom 31. Januar 1995. Damals wurden in Ruhrort 11,66 Meter gemessen.