Duisburg. Das neue Straßenverkehrsamt in Duisburg-Neumühl soll 2024 eröffnen. So sieht der konkrete Zeitplan aus und diese Neuerungen gibt es.
Sieben Monate nach dem Richtfest hat die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) das neue Straßenverkehrsamt in Neumühl an die Stadt übergeben. DIG-Geschäftsführer Matthias Palapys überreichte Oberbürgermeister Sören Link symbolisch einen riesigen Schlüssel.
Aktuell wird der 16,8 Millionen Euro teure, barrierefreie Neubau mit drei Stockwerken und einer Bruttogeschossfläche von etwa 4350 Quadratmetern an der Theodor-Heuss-Straße mit weiteren Innenausbauten auf den Betrieb vorbereitet. Die Möbel fehlen unter anderem noch, sind nach Angaben von Evelyn Buchner, Leiterin des Straßenverkehrsamts, aber bereits bestellt.
Neues Straßenverkehrsamt in Duisburg: Eröffnung für erste Quartal 2024 geplant
Die Eröffnung ist für das erste Quartal 2024 geplant – „frühestens im Februar“, so Buchner. „Wir freuen uns, dass wir uns dann endgültig vom Charme der 70er Jahre verabschieden“, fügt sie mit Blick auf den bisherigen Standort an der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern hinzu.
Das Gebäude dort genügt längst nicht mehr modernen Ansprüchen. So wurde die Fahrerlaubnisbehörde bereits im Oktober 2020 an die Daimlerstraße in Neumühl ausgegliedert. Im Neubau werden künftig wieder alle Dienstleistungen unter einem Dach angeboten. Optimierte Abläufe, gute Orientierung, kurze Wege und Wartezeiten lautet das Versprechen an die täglich bis zu 550 Kunden, die die Stadt erwartet.
Auf der ersten Etage ist die Zulassung mit 25 Schalterplätzen zu finden, im zweiten Stock die der Führerscheinstelle – mit acht Büros für den Besucherservice und weiteren neun unter anderem für Fahrlehrer- und Fahrschulangelegenheiten. Die beiden besucherintensivsten Behörden haben getrennte Wartezonen.
Neuer „Walk-by-Schalter“ im Erdgeschoss
Wer sein Fahrzeug außer Betrieb setzen will, ist im Erdgeschoss genau richtig. Neu ist dort ein sogenannter „Walk-by-Schalter“ mit einem separaten Eingang für Anliegen, die sich schnell im Vorbeigehen erledigen lassen. Der Clou: Wer zum Beispiel nur seinen Führerschein oder Fahrzeugbrief abholen muss, braucht dafür im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten keinen (Online-) Termin.
Es ist ein Versuch. Weitere Informationen zur Frage, in welchen Fällen die Kunden in einem bestimmten Zeitraum den „Walk-by-Schalter“ nutzen können, soll es künftig online auf den entsprechenden Seiten auf www.duisburg.de geben.
Verdacht auf Weltkriegsbomben im Boden: Drei Monate Verzögerung
Der Neubau auf dem rund 8400 Quadratmeter großen städtischen Gelände stand zunächst unter keinem guten Stern. Der Verdacht auf Kampfmittel im Boden, auf Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg, kurz nach der Grundsteinlegung im Mai 2022, konnte erst nach aufwendigen Untersuchungen ausgeräumt werden. Drei Monate verlor die DIG dadurch, erlebte danach aber keine bösen Überraschungen mehr.
Nach ihren Angaben wurden für das neue Verkehrsamt fast 2000 Kubikmeter Beton verbaut und über 70 Kilometer Stromkabel verlegt. „An einigen Tagen waren bis zu 60 Handwerker hier im Einsatz“, sagt DIG-Geschäftsführer Palapys. Allein die Maler hatten demnach 9500 Quadratmeter Wandflächen zu streichen – umgerechnet 37 Tennisfelder.
Palapys erinnert der Neubau „wegen der markanten, v-förmigen Stützkonstruktion an einen gelandeten Zeppelin“. Die Stützkonstruktion im vorderen Bereich ist aber nicht nur ein Hingucker, sondern auch praktisch: Sie ermöglicht über getrennte Fahrspuren die Vorführung von Lkw und Autos unterhalb des ersten Obergeschosses.
Noch ist auch dies Zukunftsmusik. Bevor die insgesamt rund 90 Mitarbeitenden des Straßenverkehrsamtes sowie Auszubildende aus den Bereichen Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde sowie Personen- und Güterverkehr im ersten Quartal 2024 ihre Arbeit am neuen Standort aufnehmen, steht noch der Umzug aus Duissern an. Dann muss das Verkehrsamt geschlossen werden, „aber so kurz wie möglich“, sagt die Leiterin Evelyn Buchner. „Wir planen mit weniger als einer Woche.“
>> VERKEHRSAMT DUISBURG: NACHHALTIGKEIT IST WICHTIG BEIM NEUBAU
- Im Außenbereich des neuen Straßenverkehrsamtes in Neumühl ist eine Parkfläche für 137 Pkw und 75 Fahrräder vorgesehen – zum Teil mit E-Ladesäulen ausgestattet.
- „Der Aspekt der Nachhaltigkeit spielte beim Bau eine große Rolle“, sagt DIG-Geschäftsführer Lars Nennhaus. „Das Haus ist sehr gut isoliert, komplett mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet und wird mit einer emissionsarmen Luft-Wärme-Pumpe beheizt. Außerdem ist auf dem begrünten Dach eine leistungsstarke Photovoltaikanlage installiert.“
- Neuhaus betont zudem, dass auch der Aspekt der Sicherheit und Überwachung für ein Bürogebäude dieser Art ganz zentral sei: „Hier wird mit sensiblen Daten hantiert. Entsprechend anspruchsvoll und aufwendig ist die Haus- und Sicherheitstechnik, die hier verbaut wurde.“