Duisburg. Der Weihnachtsmarkt „Veggie-Glück“ war ein Treffpunkt in der Duisburger Altstadt. Nun fällt er aus. Nach welchen Alternativen nun gesucht wird.

Am 16. November eröffnet der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt, doch eine Nachricht verhagelt vielen Duisburgern bereits jetzt die Vorfreude: Der beliebte „Veggie Glück“-Weihnachtsmarkt, der in den vergangenen Jahren auf Initiative von „Knüllermarkt“-Chefin Petra Manoah auf der Münzstraße stattgefunden hat, fällt in diesem Jahr aus.

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Der besondere Budenzauber verlängerte seit 2018 den Weihnachtsmarkt Richtung Altstadt und lockte mit kreativen Ausstellern, einem alternativen Speiseangebot und einem Bühnenprogramm, auf dem etwa kleine Konzerte oder DJ-Sets stattfanden. Nicht nur Veganer und Vegetarier bedauern, dass es das Angebot in diesem Jahr nicht geben wird.

Duisburger Veggie-Markt war eine Initiative des beliebten Knüllermarkts

Die Inhaberin des Knüllermarkts, Petra Manoah, hat viel Zeit und Energie in den Wintermarkt gesteckt.
Die Inhaberin des Knüllermarkts, Petra Manoah, hat viel Zeit und Energie in den Wintermarkt gesteckt. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

„Die Organisation hat jedes Mal viel Zeit und Kraft gekostet“, erklärt eine Mitarbeiterin des Knüllermarktes die traurige Nachricht, von der die Rheinische Post zuerst berichtete. 2018 hatte Petra Manoah den Wintermarkt das erste Mal veranstaltet, damals noch unter dem Namen „Anis & Zauber“. Neben Foodtrucks waren auch zahlreiche Aussteller aus Duisburg dabei, zum Beispiel die „Krümelküche“, „Bruckis Büdchen“ mit besonderen Weihnachtskugeln made in Duisburg oder Gaye Sevindim mit ihrem Mode-Label „Skarabea“.

Doch der Aufwand, den die Organisatoren jedes Jahr betrieben haben, war groß. Petra Manoah organisierte Buden. Um genügend Aussteller anzusprechen, hatte sie Aaron Stratmann engagiert, der sich mit um die Gestaltung des Marktes kümmerte. „Mit der großen Baustelle lohnt es sich nicht“, begründet Petra Manoah die Entscheidung. In den vergangenen Jahren ist die Situation, auch durch Corona, immer schwieriger geworden.

Das sagen Duisburg Kontor und DBI

„Wir haben bei der Beantragung mit unterstützt“, erklärt Alexander Klomparend, Sprecher von „Duisburg Kontor“, dem Veranstalter des großen Weihnachtsmarktes auf der Königstraße. Von dem Aus habe man vor einiger Zeit erfahren. Nun sei allerdings die Zeit zu knapp, um in diesem Jahr noch etwas aufzufangen. „Wir haben vielleicht noch ein, zwei freie Plätze, wo man etwas dazu stellen kann, wenn sich jemand meldet. Duisburg Kontor ist offen für Anfragen“, betont Klomparend.

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Bei der Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation (DBI) bedauert man die Absage ebenfalls. DBI-Sprecher Oliver Hänig sagt aber auch: „An fehlender Unterstützung durch uns hat es nicht gelegen.“ DBI habe den Markt jährlich „mit einem mittleren vierstelligen Betrag“ gefördert.

Stammbesucherin Kerstin Ciesla etwa ist enttäuscht, dass der Winterzauber ausfällt, schreibt sie in den sozialen Netzwerken. Auf Nachfrage der Redaktion erklärt die BUND-Vorsitzende: „Damit entfällt für mich ein Grund, überhaupt Richtung Weihnachtsmarkt zu fahren. Für mich war der Veggie-Markt die Hauptattraktion. Er war immer etwas besonders. Man konnte sich in Ruhe mit Leuten treffen und auch Menschen, die sich nicht vegetarisch ernähren, hatten hier die Chance, mal etwas zu probieren. Der normale Weihnachtsmarkt ist ja jedes Jahr gleich.“

Macher vom „Home“ überlegen: Alternative am Calaisplatz möglich?

Michaela Hares, Geschäftsführerin des Restaurant Home, ist traurig, dass der Markt abgesagt ist. Nun wird nach Alternativen gesucht.
Michaela Hares, Geschäftsführerin des Restaurant Home, ist traurig, dass der Markt abgesagt ist. Nun wird nach Alternativen gesucht. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

In der Nachbarschaft sucht man indes nach Lösungen, die sich vielleicht noch kurzfristig umsetzen lassen. Michaela Hares, Geschäftsführerin des Restaurants „Home“ am Calaisplatz, das im vergangenen Jahr ebenfalls mit einer Bude auf dem Wintermarkt vertreten war, erklärt: „Natürlich sind wir traurig, dass diese Veranstaltung, die unseren Stadtteil aufgewertet und zur vorweihnachtlichen Stimmung beigetragen hat, entfällt. Wir haben uns dort gerne präsentiert.“

Von Seiten des Home werde nun überlegt, ob man selbst, zumindest an einigen Tagen im Advent, einen kleinen Weihnachtsmarkt auf die Beine stellen kann, „bei dem es gemütlich werden soll, und wir mit lokalen Künstlern zum Beispiel ein offenes Weihnachtsliedersingen veranstalten.“ Allerdings gibt es einen Haken: „Natürlich beobachten wir weiterhin die Bauarbeiten auf dem Platz vor dem Digitalkontor. Wenn Bagger die Schaufel schwingen, kommt kaum Weihnachtsstimmung auf.“