Duisburg. Audi lässt Karossen von Duisburg-Wanheim aus verschiffen. Nun hat der Autobauer einen neuen Partner: Dieses Unternehmen übernimmt im Logport II.

Bei der Verpackung und Verschiffung seiner Fahrzeuge nach Übersee im Logport II in Duisburg-Wanheim setzt Automobil-Hersteller Audi auf einen neuen Partner. Die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Logistiker Schnellecke wird nicht fortgesetzt.

„Ab dem 1. Januar 2024 übernimmt Rhenus Logistics“, bestätigt ein Sprecher der Ingolstädter auf Nachfrage. Alle Beschäftigten werde der neue Dienstleister, eine Tochter des Remondis-Konzerns (Lünen), übernehmen, so der Sprecher weiter.

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Der Wechsel folgt laut Audi einem „geregelten Prozess“. Demnach haben die Verträge eine maximale Laufzeit von fünf Jahren, danach werde der Auftrag neu ausgeschrieben. Mit dem Logistiker Schnellecke , er hat seinen Sitz in der VW-Stadt-Wolfsburg, hatte Audi seit dem Betriebsstart 2014 zusammengearbeitet. Nach dessen Angaben waren in den Hallen rund 500 Mitarbeitende beschäftigt.

Für die Rhenus-Gruppe ist Duisburg kein Neuland. Das Unternehmen betreibt bereits Standorte und Lagerhäuser im Hafen, die Rhenus Partner-Ship mit Sitz in Ruhrort gehört mit der ebenfalls im Hafenstadtteil ansässigen HGK Shipping zu den größten deutschen Binnenreedereien.

53.000 Quadratmeter Hallenfläche auf dem einstigen Zinkhütten-Areal

Das einstige Areal der Zinkhütte in Wanheim-Angerhausen wurde vor 15 Jahren von der Hafengesellschaft umgebaut zu Logport II. Seit 2014 lässt Audi dort Pkw-Karossen und Bauteile verpacken und nach Übersee verschiffen.
Das einstige Areal der Zinkhütte in Wanheim-Angerhausen wurde vor 15 Jahren von der Hafengesellschaft umgebaut zu Logport II. Seit 2014 lässt Audi dort Pkw-Karossen und Bauteile verpacken und nach Übersee verschiffen. © Funke Foto Services | Hans Blossey

Auf dem ehemaligen Areal der Zinkhütte MHD Sudamin – nach Skandal-Pleite und Abriss der Hütte von der Hafengesellschaft saniert und umgebaut zu Logport II – baute Duisport einen Hallenkomplex mit einer Gesamtfläche von 53.000 Quadratmetern. Dieser ist von Audi langfristig angemietet zur Verpackung und Verladung von Autoteilen und Audi-Karossen.

Diese werden per Lkw und Zug angeliefert, in passgenaue Kartons verpackt, die ebenfalls in Wanheim hergestellt werden, und dann über den Rhein und die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen zu den Audi-Werken in Indien, China und Mexiko verschifft werden. Dort erfolgt die Endmontage.

Pkw-Logistik: Auf Audi in Wanheim folgte Mercedes auf der Mercatorinsel

Duisport hatte seinerzeit nach eigenen Angaben rund 25 Millionen Euro in das Vorzeigeprojekt investiert, das Schule machen sollte. Vier Jahre später begann die Verschiffung des in Düsseldorf gefertigten Mercedes-Transporters „Sprinter“ in einer Halle mit ähnlichen Dimensionen auf der Mercatorinsel in Ruhrort.

Mieter ist dort allerdings nicht Daimler-Benz, sondern DB Schenker. Auch dieser Vertrag endet zum 1. Januar 2024 (wir berichteten). Den Übergang werde man für Restarbeiten und zur Vorbereitung für einen neuen Mieter nutzen, so Hafenchef Markus Bangen.