Wanheim. Überall parkende Fernlaster und die Hinterlassenschaften ihrer Fahrer sorgen für Unmut in Wanheim. Schnellecke-Logistics, der Betreiber des Audi-Logistikzentrums, verschließt sich einem Runden Tisch nicht, sieht aber auch andere Unternehmen, die Stadt und die Hafengesellschaft Logport in der Pflicht.
Schnellecke-Logistics, der Betreiber des Audi-Logistikzentrums auf dem Logport-Gelände an der Ehinger Straße, stellt sich einer Lösung des Problems mit wartenden Fernlastern in der Umgebung nicht in den Weg. „Ziel sollte sein, dass Anwohner dadurch künftig nicht mehr gestört werden“, sagt Schnellecke-Pressesprecher Cersten Hellmich auf Nachfrage. Aber das könne nur erreicht werden, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen würden.
Solchen Gespräche mit Vertretern der Stadt, des Vermieters (der Hafengesellschaft Logport), dem Bürgerverein und weiteren betroffenen Unternehmen werde man sich nicht versperren, so Hellmich weiter. Denn die Lasten müssten schon gerecht auf mehrere Schultern verteilt werden. Es müssten ja sanitäre Einrichtungen für die Fahrer geschaffen werden.
Eigentlich kurze Wartezeiten
Das Audi-Logistikzentrum sei eigentlich so organisiert, dass die ankommenden Lkw nach kurzer Wartezeit, die sie auf dem Firmengelände verbringen könnten, an die Laderampe rangieren und anschließend ihre Weiterfahrt antreten könnten. „Wenn sie auch noch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten abwarten müssen“, so der Sprecher weiter, „ist das ja nicht unser Problem.“
Angenommen, die etwa 20 Lkw-Parkplätze auf dem Audi-Gelände würden entsprechend genutzt, dann, fährt Cersten Hellmich fort, „brauchen wir dafür einen zusätzlichen Dienst, der das überwacht und den Platz sauber hält, und wir brauchen sanitäre Anlagen, die in Ordnung gehalten werden müssen.“
Zuvor müsse aber bestimmt werden, ob es überhaupt in der Mehrzahl Lkw seien, die das Audi-Logistik-Zentrum anfahren würden. Sicher sei das keineswegs. Hellmich: „Da stellt sich die Frage, hat die Stadt geeignete Flächen und kann sie sie dazu zur Verfügung stellen?“ Es sei auch zu fragen, ob dieser Dienst gemeinsam organisiert werden könnte. „Deshalb müssen alle an einen Tisch. Umso schneller kann eine Lösung gefunden werden.“
Fehlendes Konzept der Stadt
Der Sprecher von Schnellecke will ausdrücklich auch die Stadt und die Hafengesellschaft nicht aus der Verantwortung entlassen. „Wenn ich so ein Logistikgebiet entwickle“, sagt er, „weiß ich doch, welche Ansiedlungen dorthin kommen und welche Probleme damit verbunden sind.“ Dann müsse man ein Konzept erarbeiten, wie man sie löst. Offenbar sei das erst jetzt, also nachträglich, der Fall.
Anlass für die Diskussion sind Beschwerden von Anwohnern, die Lkw würden die ganze Umgebung zuparken, ihre Fahrer würden viel Müll hinterlassen und sogar ihre Notdurft in der Nähe verrichten (wir berichteten).