Duisburg. Der Zoo Duisburg verabschiedet leise einen Tiger: Kasimir hat den Kaiserberg bereits verlassen. Warum die Reise in der Transportbox kurz war.

Der Zoo Duisburg hat seinen Sibirischen Tiger Kasimir verabschiedet: Das Raubtier hat den Kaiserberg auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) bereits verlassen. Die Reise in der Transportbox war dabei nur von kurzer Dauer: Der Tiger lebt nun im Grünen Zoo in Wuppertal.

„Kasimir hat den Weg gut überstanden“, sagt ein Sprecher des Duisburger Zoos. Im Bergischen Land wird der Tiger nun für einige Zeit in seinen Stallungen verbleiben, um sich an seine neue Umgebung und seine neuen Pflegerinnen und Pfleger zu gewöhnen. Bald kann er dann seine neue Anlage erkunden mit Versteckmöglichkeiten sowie einem Wasserbereich.

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Zoo Duisburg: Wege der Tiger-Zwillinge werden sich trennen

Als Kasimir zusammen mit seiner Schwester Kalinka 2021 am Kaiserberg zur Welt kam, war bereits klar, dass sich die Wege der Großkatzen in Zukunft trennen werden. Denn mit drei bis fünf Jahren erreichen Sibirische Tiger die Geschlechtsreife. Um der Gefahr von Inzucht aus dem Weg zu gehen, war eine Trennung der einzelgängerischen Tiere vorbestimmt.

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Die Wege der jungen Tiger werden sich dabei nicht mehr kreuzen: In Zuchtbüchern wird genau aufgelistet, wann und wo ein Tier in einem zoologischen Garten geboren wurde. In einem koordinierten Erhaltungsprogramm werden Empfehlungen gegeben, welches Tier für eine Paarung geeignet ist oder auch, in welchen Zoo der Nachwuchs abgegeben werden soll. Auf diese Weise wird eine genetische Vielfalt erzeugt.

Kasimir und Kalinka im Juli 2021: Damals waren die Tiger aus dem Zoo Duisburg erst wenige Wochen alt.
Kasimir und Kalinka im Juli 2021: Damals waren die Tiger aus dem Zoo Duisburg erst wenige Wochen alt. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Dasha und Kalinka leben noch am Kaiserberg

Auch Kasimir soll in Zukunft für Nachwuchs sorgen, wenn auch noch nicht sofort. Neben ihm lebt noch die betagte Tigerkatze „Mymoza“ im Grünen Zoo. Eine Zusammenführung beider Tiere ist nicht vorgesehen. In Zukunft ist geplant, dass eine junge Tigerkatze in den Grünen Zoo kommt, für welche es dann auch eine Zuchtempfehlung gibt, teilen die Zoo-Nachbarn mit.

Nach dem Tod von Vater El-Roi im vergangenen Jahr sind im Zoo Duisburg nun noch Kasimirs Mutter Dasha sowie seine Schwester Kalinka. Die Weibchen leben auch nicht mehr zusammen, sondern wurden entsprechend der Entwicklung voneinander gelöst. Mit Kalinka und Kasimir ist Dasha zum zweiten Mal Mutter geworden, auch 2016 kamen Makar und Arila im Doppelpack. Der Wurf hat den Kaiserberg ebenfalls bereits verlassen.

Sibirische Tiger sind die größten lebenden Katzen der Welt. Ursprünglich war diese Tiger-Unterart in weiten Regionen Asiens verbreitet, heute kommen sie nur noch in Russland und im Nordosten Chinas vor. Durch Wilderei und Lebensraumzerstörung ist der Bestand stark zurückgegangen und sie gelten als stark gefährdet.