Duisburg. In Duisburg sollen fortan jährlich Tausende Bürger bei repräsentativen Befragungen interviewt werden. Das muss man über die Umfragen wissen.

Der Duisburger Rat hat auf Vorschlag von Stadtdirektor Martin Murrack und Oberbürgermeister Sören Link im September 2022 repräsentative Bürgerbefragungen zur Meinungsforschung beschlossen. Die Politik hat nicht nur einer Befragung zugestimmt, sondern alljährlichen Umfragen. Diese sollen künftig „möglichst im Herbst – aber zeitlich losgelöst von Wahlterminen“ von der Stabsstelle für Wahlen und Informationslogistik durchgeführt werden.

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Der Grund: Die Befragungen sollen laut Stadt ein „wichtiges Werkzeug“ werden, „um die Meinungen und Anregungen der Bevölkerung in die Arbeitsprozesse von Politik und Stadtverwaltung einfließen zu lassen“.

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Die erste schriftliche Befragung mit Hilfe eines Fragebogens erfolgte von November 2022 bis Januar 2023. Die Stabsstelle hatte 25.000 mindestens 18 Jahre alte Duisburgerinnen und Duisburger angeschrieben und gehofft, dass sich 5000 beteiligen. „Mit 8194 auswertbaren Antworten wurde die erwartete Rücklaufquote übertroffen“, berichtet die Stabsstelle.

Duisburger Bürgerbefragungen: Repräsentative und anonyme Umfragen

Die Teilnehmer konnten die etwa 80 Fragen, zu denen es meist vorgegebene Antwortmöglichkeiten gab, schriftlich auf Papier oder online beantworten. Auf digitalem Weg beteiligten sich 7170 Personen. Alle anderen konnten mit Hilfe eines vorfrankierten Rückumschlags einen Papierfragebogen anfordern.

Die Stadt betont: Die Umfrage war anonym und datenschutzkonform. Sie könne die Antworten nicht mit den Absendern verknüpfen. Über Codes wurde sichergestellt, dass sich jeder Befragte nur einmal beteiligt.

Die Umfrage und ihre Ergebnisse sind repräsentativ. Die 25.000 Eingeladenen wurden zufällig aus dem Melderegister ausgewählt. Diese „Zufallsstichprobe“ soll verhindern helfen, dass unter den Befragten zum Beispiel viel mehr besser gebildete oder besser verdienende Personen sind als in der Gesamtbevölkerung. Die Methode verhindert auch, so die Stabsstelle, „dass beispielsweise bestimmte Bevölkerungsgruppen die Umfrage nutzen, um ihre Interessen überdurchschnittlich häufig mitzuteilen“. Beides könnte die Ergebnisse verzerren.

Mit dem Ziel, dass Menschen mit Migrationshintergrund unter den Befragten nicht unterrepräsentiert sind, organisierte das Kommunale Integrationszentrum eine mehrsprachige Hotline für Personen mit unzureichenden Deutsch-Kenntnissen. „In Einzelfällen“ seien Antworten telefonisch erhoben worden.

Menschen mit Einwanderungsgeschichte nicht unterrepräsentiert

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Der Vergleich sozio-demografischer Merkmale in der Gruppe der Umfrage-Teilnehmern einer- und unter allen Duisburgern andererseits zeigt: Der Anteil der 18- bis 30-Jährigen ist unter den Befragten (11,9 %) kleiner als in der Gesamteinwohnerschaft (17,6 %), der Anteil der 45- bis 65-Jährigen (39,8 %) dagegen größer als unter allen 507.000 Gemeldeten (33,7).

Ein Erfolg: Aus den Angaben zur eigenen Staatsangehörigkeit und jener der Eltern lässt sich ableiten, dass 42,6 Prozent der Befragten eine Einwanderungsgeschichte haben – laut Einwohnermeldedaten haben 42,2 Prozent aller Duisburger einen Migrationshintergrund.

Einen ersten Ergebnisbericht und alle Informationen zu den Bürgerbefragungen finden Interessierte auf duisburg.de/bevoelkerungsbefragung.