Duisburg-Neudorf. In Duisburg-Neudorf hat sich die Leerung der Restmüll-Tonne auf einen anderen Tag verschoben. Mit dem Service der Wirtschaftsbetriebe hapert es.

Die neue „Revierplanung“ zur Leerung der Restmülltonnen mit teils geänderten Abfuhrterminen, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz für die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) erarbeitet wurde, sorgen nach wie vor mancherorts für Probleme. Karin und Helmut Dörr sprechen gar „vom Witz des Sommers“, was sie seither mit der Restmüll-Tonne für ihre Wohnanlage erlebt haben. Zum Lachen ist ihnen aber nicht zumute.

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30 Wohnungseigentümer rund um die Gaußstraße teilen sich die 1100 Liter-Tonne, die etwas abschüssig neben den Garagen postiert ist. Im Juni erhielt die von der Eigentümergemeinschaft beauftragte Hausverwaltung Kleuken Immobilien ein Schreiben der Wirtschaftsbetriebe. Darin wird mitgeteilt, dass der Restmüll künftig nicht mehr dienstags, sondern freitags abgeholt wird.

Kostenpflichtiger Service funktioniert in Duisburg-Neudorf seit der Umstellung nicht mehr gut

Familie Dörr dachte sich anfangs nichts dabei. Post-Pensionär Helmut Dörr kümmert sich als Hausmeister um kleinere Anliegen in der Anlage. „Seit drei Jahren nehmen wir einen kostenpflichtigen Service der Wirtschaftsbetriebe in Anspruch, der die Tonnen am Leerungstag zur Straße hochzieht. Die Kolonne schiebt diese nach der Leerung dann wieder zurück.“

1500 Euro kostet der Dienst pro Jahr. Die Kosten werden auf jeden Wohnungseigentümer umgelegt. Allerdings: Der Mann, der jeden Dienstag kam, um die Tonne zur Straße zu ziehen, kam auch weiterhin dienstags. Der Behälter stand dann dort drei Tage lang rum.

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„Wir haben ihn dann angesprochen, aber er meinte, er wisse nichts davon und erledige das weiter am Dienstag“, sagt Helmut Dörr und schüttelt mit dem Kopf. Die Tonne ist festgestellt und kann auch nicht einfach so wieder verschoben werden. „Wir haben sogar Leute beobachtet, die in der Zeit herkamen und ihren Müll oder Elektro-Schrott dort hineingeschmissen haben. Als wir sie darauf angesprochen haben, wurden die auch noch frech“, sagt Karin Dörr.

Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe an der Hotline konnte nicht weiterhelfen

Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, entschuldigt sich für das „interne Kommunikationsproblem.“
Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, entschuldigt sich für das „interne Kommunikationsproblem.“ © FUNKE Foto Services | Zoltan Leskovar / FUNKE Foto Services

Als die Dörrs das Problem bei der Hotline der Wirtschaftsbetriebe melden wollten, kamen sie aber auch nicht weiter. „Der Mitarbeiter sagte, dass es an vielen Stellen hakt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er die Sachen weiter gegeben hat“, schildern sie. Erst als die Immobilienverwaltung Kleuken sich meldete, rückte ein WBD-Mitarbeiter aus. „Wir betreuen in Duisburg 15 Häuser, aber bisher gibt es nur an der Gaußstraße Probleme“, heißt es von Seiten der Immobilienverwaltung.

Der WBD-Mitarbeiter gab nach dem Ortstermin den neuen Leerungstag zwar weiter, aber es tat sich wieder nichts. Die Mülltonne stand wieder am Dienstag an der Straße. Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt WBD-Sprecherin Silke Kersken: „Es tut uns leid, es gab ein internes Kommunikationsproblem. Dies sollte jetzt behoben sein.“ Bei den Kolonnen, die den Müll abholen, handele es sich um andere Teams als die, die die Tonnen herausstellen.

Gespannt warten die Neudorfer nun darauf, was am kommenden Dienstag passiert. Sie hoffen: diesmal nichts.