Duisburg. Zwei Männer aus Berlin stürmten in Duisburg in eine Wohnung und forderten Drogen. Ihr Pech: Die hatte die Polizei kurz zuvor sichergestellt.

„Ware her“ forderten zwei maskierte Räuber als sie am 1. November 2022 in eine Wohnung an der Moerser Straße in Homberg eindrangen. Doch die Wohnungsinhaber konnten nur mit den Schultern zucken: Die „Ware“ – rund zweieinhalb Kilo Rauschgift – war drei Tage zuvor bei der Durchsuchung der Wohnung von der Polizei sicher gestellt worden.

Die Räuber, die vergeblich die Wohnung durchsuchten und sich schließlich mit zwei Handys begnügten, wurden noch am Tatort festgenommen. Dass zwei Frauen zuvor vom Balkon aus die Polizei angerufen hatten, war den zwei Eindringlingen entgangen.

Berliner wollte in Duisburg Schulden eintreiben

Wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung stehen die 29 und 30 Jahre alte Brüder aus Berlin nun vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz. Beide Männer gaben das äußere Geschehen zu. Aber nur der eine, der seinem Bruder nach Duisburg gefolgt war, sagte etwas zum Hintergrund: „Mein Bruder hat gesagt, es gebe da jemanden, der ihm Geld schulde. Das wollten wir holen. Aber Geld gab es da nicht. Da wollten wir die Drogen. Aber die gab es auch nicht mehr.“

Dass sich eine Frau bei ihrer Flucht am Bein verletzte, bedauern beide Männer. Aber sie hätten natürlich nicht geplant, dass die Frau in Panik gleich von einem Treppenabsatz zum nächsten sprang und dabei stürzte.

Seltsamer Einbruch in einen Kiosk

Der Jüngere soll außerdem kurz zuvor in einen Kiosk an der Augustastraße eingebrochen sein. Er soll Tabak im Wert von 4000 Euro sowie 4300 Euro Bargeld erbeutet haben. „Ach was, dazu war ich doch in meinem Zustand gar nicht mehr in der Lage“, so der Drogensüchtige. „Zwei Dosen Tabak, das war alles.“

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Dafür, dass er bei der Tat möglicherweise nicht mehr ganz bei sich war, spricht ein seltsames Detail: Der 29-Jährige soll einen Hammer und ein Brecheisen in einer Tasche mit sich geführt haben. Doch daran dachte er am Tatort scheinbar nicht mehr: Er warf eine Fensterscheibe mit einem kleinen Gullideckel ein. Für das Verfahren sind bis Ende des Monats noch zwei Prozesstage vorgesehen.