Duisburg. Die Stadtwerke Duisburg haben eine Strom-Kündigung lange ignoriert, Zählerstände nur geschätzt und zu hoch. Eine Kundin will viel Geld zurück.
Maria Goj hat sich jahrelang als Teil einer kleinen Laubenpieper-Kolonie um die Stromabrechnungen für insgesamt zehn Kleingärten in Wedau gekümmert. Nach dem Verkauf des Geländes gibt es sie nicht mehr. Bereits im vergangenen November hat die Duisburgerin deshalb die Kündigung bei den Stadtwerken eingereicht – und seitdem nur Ärger.
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In mehreren Schreiben habe sie dem lokalen Energieversorger mitgeteilt, „dass seit dem 30. November 2022 kein Strom mehr über ihren Zähler abgenommen worden ist“, erklärt Maria Goj. Die Stadtwerke hätten trotzdem konsequent weiter abgebucht.
Stadtwerke Duisburg ignorieren Kündigung und buchen monatelang weiter ab
In einem Antwortschreiben vom 27. Mai 2023 hieß es dann: „Lehnen Sie sich entspannt zurück, Ihre korrigierte Rechnung erhalten Sie in den nächsten Tagen.“ Als am 31. Mai nochmals abgebucht wird, fühlt sie sich leicht veräppelt. „Dabei hatte ich in einer E-Mail vom 12. Februar 2023 noch einmal separat das SEPA-Lastschriftmandat gelöscht“, so die Duisburgerin.
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Sie ärgere sich auch darüber, dass die Zählerstände in der Vergangenheit nur geschätzt worden seien. Das Problem: „Die tatsächlichen Verbräuche waren um ein Vielfaches niedriger“, sagt sie. Dabei müssten die Stadtwerke die tatsächlichen Werte aus ihrer Sicht eigentlich kennen. „Die Zählerstände sind damals extra durch Hausmeister abgelesen und anschließend mitgeteilt worden.“
Mit den anderen Laubenpiepern habe Maria Goj längst abgerechnet, so dass sie die Abbuchungen allein treffen. „Ein paar habe ich stornieren können, aber nicht alle“, sagt sie. „Ich habe mal überschlagen: Seit der Kündigung im vergangenen November müsste ich über 1000 Euro von den Stadtwerken zurückbekommen.“
„Fehler im Kundenservice“
Auf Nachfrage der Redaktion muss Thomas Kehler, Sprecher des Energieversorgers in Duisburg, „Fehler im Kundenservice bei der Bearbeitung der Vertragskündigung“ eingestehen: „Dafür möchten wir uns zunächst aufrichtig entschuldigen.“
Das Team habe sich bereits persönlich mit der Kundin in Verbindung gesetzt und eine zufriedenstellende Lösung gefunden.
„Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und haben bereits Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass sich solche Fehler in Zukunft nicht wiederholen“, so Kehler. „Unser Kundenservice-Team hat die Ursache für die Fehler analysiert und überprüft fortlaufend unsere Prozesse, um sicherzustellen, dass wir unsere Abläufe verbessern und die Effizienz steigern können.“
Was das denn nun genau bedeutet, lässt der Stadtwerke-Sprecher auf nochmalige Nachfrage offen. „Das bleibt intern.“