Duisburg. Nicht nur Galeria Kaufhof hat in Duisburg geschlossen – auch das Parkhaus ist nun dicht. Was die Stadt sagt und was Autofahrer wissen müssen.
Damit haben die wenigsten Duisburger gerechnet: Nachdem am 17. Juni die Galeria-Kaufhof-Filiale an der Düsseldorfer Straße in der Duisburger Innenstadt zum letzten Mal geöffnet hatte, müssen sich alle, die das dazugehörige Parkhaus an der Heuserstraße genutzt haben, neue Stellplätze suchen. Das Parkhaus hat am Freitag, 30. Juni, zum letzten Mal geöffnet.
An der Einfahrt ist am Freitag das Rolltor bereits heruntergelassen. Mittags parken nur noch gut ein Dutzend Pkw in dem relativ frisch renovierten Parkhaus. Die Kasse ist bereits außer Betrieb, die Schranken abgebaut. Schilder weisen darauf hin, dass man das Parkhaus ohne die Rechnung zu begleichen verlassen kann. Jemand hat den laminierten Zettel mit den Tarifen – je angefangene Stunde 1,50 Euro – in den Müll geworfen. Ansonsten: Kein Hinweis, was mit den Stellplätzen künftig geschehen soll.
Nebenan werden durch die Anlieferungszone die letzten Regale und Einrichtungsgegenstände des Traditionsgeschäftes abgeholt.
Parkhaus in der Duisburger Innenstadt wurde von einem Dienstleister aus Würzburg betrieben
Anruf bei der Kunden-Hotline, die auf einem der Preis-Aushänge angegeben ist. Es meldet sich ein Mitarbeiter der „Stadtverkehrs GmbH Würzburg“, die das Parkhaus als externer Dienstleister für das Kaufhaus in Duisburg betrieben hat. Er bestätigt, dass Freitag der letzte Öffnungstag sei. Wie es weitergehe, könne er nicht sagen.
Duisburger Wirtschaftsförderer: „Galeria-Immobilie wird Schlüsselrolle spielen“
Seitdem klar ist, dass sich der Warenhaus-Konzern von dem Standort trennt, haben die städtischen Wirtschaftsförderer von „Duisburg Business & Innovation“ sowie die Stadtplaner der Stadt Duisburg Kontakt mit dem Eigentümer des Gebäudes aufgenommen.
Gegenüber entstehen auf der Fläche der alten Zentralbibliothek die neuen Torhäuser. Momentan ist der Bereich eine riesige Baustelle. „Was die Innenstadtentwicklung betrifft, sind wir vorbereitet“, sagte Oberbürgermeister Sören Link seinerzeit nach dem verkündeten Aus. Eine ausschließliche Einzelhandelsnutzung werde es sicher nicht mehr geben, war er sich sicher. Wirtschaftsförderer: „Die Galeria-Immobilie könnte eine Schlüsselrolle bei der weiteren Transformation der Duisburger Innenstadt zukommen“, sagte auch Rasmus C. Beck.
Stadt hat Förderantrag beim Land gestellt: Programm unterstützt Entwicklung von Leerständen
Auf Nachfrage erklärt Gabi Priem, Pressesprecherin der Stadt Duisburg außerdem: „Fragen zu aktuellen Ideen der zukünftigen Nutzung und Entwicklung müssten natürlich in erster Linie an den Eigentümer gerichtet werden. Unabhängig davon haben wir aber über das Förderprogramms ,Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen’ fristgerecht einen Förderantrag beim Land NRW eingereicht.“ Das Land unterstütze mit diesem Programm Städte beim Umgang mit Leerständen, Handelsbrachen, Einzelhandelsgroßimmobilien oder der „Schaffung von Innenstadtqualitäten“.
Der Baustein „Unterstützungspaket Einzelhandelsgroßimmobilien“ biete dabei die Möglichkeit, Machbarkeitsstudien für die Nachnutzung der von der Schließung betroffenen Standorte, einschließlich städtebaulicher Planungen zur Einbindung der Standorte in die umliegenden Strukturen, erstellen zu lassen. Ziel sei es, dabei Ideen für die Bereiche zu entwickeln, damit die Städte auf Augenhöhe und mit klarer inhaltlicher Zielsetzung ihre Rolle als Anwälte der Innenstädte wahrnehmen zu können.
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Eine Förderzusage liegt aktuell noch nicht vor. Für die Nachbarn, die in der Innenstadt wohnen, könnte es zunächst abends noch schwieriger werden, einen Parkplatz zu finden.