Duisburg. In Duisburg wird es künftig wieder eine Schülervertretung geben. Welche Ziele die Jungpolitiker haben und welche Möglichkeiten es dafür gibt.

Schülerinnen und Schüler werden künftig in Duisburg wieder mehr Gehör finden: Nach einem Ratsbeschluss hat sich jetzt eine stadtweite Schülervertretung gegründet, die auch auf Landesebene was bewirken will.

Eine ganz normale Konferenzsitzung: Die Tagesordnung liegt auf dem Tisch, Brötchen und Getränke stehen bereit, vorne steht jemand vor einer Powerpoint-Präsentation und redet über Politik. Nichts Besonderes, bis der Blick in die Sitzreihen fällt. Hier finden sich nicht etwa Sören Link und Co., sondern ein deutlich jüngeres Publikum. 49 Schüler und Schülerinnen von Duisburger Schulen sind zusammengekommen, um ihre Vertretung zu gründen.

Schülervertretung in Duisburg durch Jugendring initiiert

Die „Jugendbotschaft“, eine Initiative des Jugendrings Duisburg, hat die Gründung angeschoben, erklärt Organisator Lars Szalek. Vor ein paar Jahren wurde schonmal eine Bezirksschülervertretung in Duisburg gegründet (wir berichteten). Das habe aber nicht lange gehalten, erinnert sich Lars Szalek. Dieses Mal rechnet er mit längerem Durchhaltevermögen, auch wegen des großen Andrangs: „49 Schüler von 15 Schulen ist echt eine super Quote.“

Besonders wichtig ist dem Organisator auch die Durchmischung der verschiedenen Schulformen. „Hier sind Schüler von Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs.“ Das kommt auch bei den Schülern an. Bezirksvorstand Yasin von der Gustav-Heinemann-Realschule versichert: „Wir kümmern uns um alle Schüler, von der Einschulung bis zum Abitur.“

Die Bezirksvorstände – Vertretung in Duisburg

Um 10 Uhr morgens hat die Konferenz begonnen, mittlerweile ist es schon 15 Uhr. Trotzdem sind die Schüler engagiert und motiviert dabei. David vom Landfermann-Gymnasium erklärt: „Das ist eigentlich relativ entspannt und zieht sich gar nicht so sehr.“ Ganz professionell mit Urne und Stimmzettel werden die die Vertreter der Konferenz gewählt.

In der ersten Wahlrunde geht es um den Bezirksvorstand – ein beliebter Posten: Auf neun verfügbare Plätze kommen 14 Kandidaten. Jeder Kandidat hat eine Minute Zeit, um sich vorzustellen. Es ist auch die Gelegenheit, politische Ziele offenzulegen. Erste knallharte Forderungen: „Saubere Toiletten“, „ein besseres Bild von Duisburg“ oder „mehr Zusammenarbeit“ sind oft zu hören.

Die Wahlsieger werden künftig die Duisburger Schüler in der Lokalpolitik vertreten. Als Bezirksschülervertretung (BSV) haben sie auch ein Rederecht im Schulausschuss der Stadt bekommen. Das Thema Toiletten kommt wieder als zentrales Problem auf. Ella von der Gesamtschule Duisburg-Mitte bemängelt: „Verdreckte Toiletten sind ja an jeder Schule ein Problem. Da wollen wir was gegen tun.“

David vom Landfermann-Gymnasium freut sich über mehr Möglichkeiten der Teilhabe: „Als normale SV hat man nicht so viele Möglichkeiten, aber das ist jetzt wie eine große SV für alle Schulen. da kann man auch mal wirklich was bewirken.“ Das gilt auch für die Delegierten, die künftig für Duisburg in der Landesschülervertretung sitzen werden.

Finanzreferent und Landesvorstände

Für den Posten des Finanzreferenten will nur einer kandidieren: Lennox Scipio vom Max-Planck-Gymnasium freut sich: „Die erste Spende haben wir auch schon bekommen, ganze 50 Cent“, berichtet der Schüler aus Meiderich. „Mal gucken, wie ich das am besten anlege.“