Duisburg. Duisburgs Chef-Karnevalist Michael Jansen (49) führt nun auch die Stiftung Lebenshilfe. Warum das für ihn eine große Herausforderung ist.
1962 begann der Verein Lebenshilfe Duisburg sein Engagement für Menschen mit Behinderung. Zu Beginn der 90-er Jahre wurde das operative Geschäft von der gemeinnützigen GmbH Lebenshilfe Heilpädagogische Sozialdienste übernommen. 2007 kam dank eines Spenders, der sein Vermögen testamentarisch der Lebenshilfe hinterließ, als dritter Baustein noch die Stiftung Lebenshilfe hinzu. Die hat nun einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Der heißt Michael Jansen. „Das ist vielleicht die schwierigste Aufgabe, die ich bislang übernommen habe“, gibt der bekannte Duisburger Chef-Karnevalist zu.
Unterbeschäftigt war der 49 Jahre alte Großenbaumer auch bislang nicht. Seit zwölf Jahren steht er an der Spitze des Hauptausschuss Duisburger Karneval. 2018 gründete er den Verein der Duisburger Schützenvereine. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Chef des Logistikunternehmens JKH und seit 2022 ist er zusammen mit Oliver Kersten Geschäftsführer der Event-GmbH Zebrastall, die die nicht ganz einfache Aufgabe hat, die Spielstätte des MSV zu vermarkten.
Duisburgs Chef-Karnevalist leitet jetzt auch die Stiftung Lebenshilfe
Kontakt zur Lebenshilfe hat Michael Jansen seit vielen Jahren als Moderator der „Integrativen Karnevalssitzung“ im Huckinger Steinhof. Seitdem er an der Spitze des närrischen Stadtverbandes steht, ist ihm die Zusammenarbeit mit der „Lebenshilfe“ eine Herzensangelegenheit geworden. Jansen gibt zu, von der Arbeit der Sozialeinrichtung begeistert zu sein. Und von den Menschen, um die es dabei geht. „Es gibt kein ehrlicheres und spontaneres Publikum. Da kommt auch schon mal jemand einfach auf die Bühne und nimmt einem das Mikrofon ab.“
Bei der Lebenshilfe schätzt man Jansen offenbar als einen vielseitigen Organisator und als einen Netzwerker, der immer genau die richtigen Leute kennt. Und so wurde der Wunsch an ihn herangetragen, an führender Stelle die Stiftung dabei zu unterstützen, ein stärkeres eigenes Profil innerhalb der Lebenshilfe zu gewinnen. Jansen tat sich mit der Entscheidung nicht leicht. „Schließlich ist das etwas anderes als alles, was ich bisher gemacht habe. Und ich werde sicherlich noch viel lernen müssen.“
Stiftung will eigene Nischen besetzen
Es gehe für die Stiftung nun darum, eigene Projekte zu entwickeln, Nischen zu besetzen, die bislang von der Lebenshilfe noch nicht besetzt werden, beschreibt Jansen den Kern seiner neuen Aufgabe. „Dabei will die Stiftung keine Alleingänge machen.“ Alles sei nur in enger Abstimmung mit dem Verein und der gGmbH denkbar, denen man in keiner Weise Konkurrenz machen wolle oder könne. „Schließlich verfügen die über geballte Fachkompetenz, auf die wir bei unseren Vorhaben dringend angewiesen sein werden.“
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Konkrete Inhalte will Jansen noch nicht benennen. „Das muss alles in den kommenden Monaten entwickelt und geplant werden.“ Er deutet nur an, dass die Stiftung sich künftig insbesondere auf Angebote zur Unterstützung der oftmals stark belasteten Familien und Angehörigen behinderter Menschen konzentrieren möchte. „Ich gehe davon aus, dass wir die ersten konkreten Aktionen und Projekte der Öffentlichkeit gegen Ende des Jahres vorstellen können.“